Die Eurozone ist einer Umfrage zufolge im Mai so langsam gewachsen wie seit anderthalb Jahren nicht mehr. Der IHS-Markit-Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft, der Industrie und Dienstleister zusammenfasst, sank um einen Zähler auf 54,1 Punkte. Beobachter hatten lediglich mit einem Rückgang auf 55,0 Punkte gerechnet, berichtet Reuters.
Auch die deutsche Wirtschaft hat im Mai überraschend an Schwung verloren. Der Markit-Einkaufsmanagerindex - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel um 1,5 auf 53,1 Punkte. Das ist der schlechteste Wert seit mehr als anderthalb Jahren, wie das Institut IHS Markit am Mittwoch zu seiner Umfrage unter 800 Firmen mitteilte. Ökonomen hatten mit einem leichten Anstieg auf 54,7 Zähler gerechnet. Das Barometer hielt sich aber über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern.
„Das verlangsamte Auftragswachstum und die schwindende Zuversicht deuten darauf hin, dass die Konjunktur momentan mit deutlich verringerter Dynamik als Ende 2017 wächst," wird ein Ökonom von Markit zitiert. Zur Unzeit komme dabei der Kostenauftrieb, ausgelöst durch steigende Ölpreise. „Denn die Gewinnmargen stehen wegen der nachlassenden Nachfrage ohnehin unter Druck“, sagte er. „Und jetzt bewegen sich die Verkaufspreise auch noch entgegen den steigenden Einkaufspreisen.“
Die Industrie allein verlor im Mai an Fahrt. Hier gab das Barometer um 1,3 auf 56,8 Punkte nach, was der niedrigste Wert seit 15 Monaten ist. Das der Dienstleister fiel um 0,9 auf 52,1 Zähler.
Die japanische Industrie hat im Mai einer Umfrage zufolge ihr Wachstumstempo gedrosselt. Das geht aus dem Markit/Nikkei-Einkaufsmanagerindex hervor, dessen vorläufige Fassung am Mittwoch veröffentlicht wurde. Das Konjunktur-Barometer sank saisonbereinigt auf 52,5 (April: 53,8) Punkte. Damit liegt der Index zwar noch über der 50-Punkte-Markte, ab der er Wachstum signalisiert. Das Tempo des Zuwachses ist allerdings das langsamste seit neun Monaten. Ursache für die Verlangsamung war die schwächere Dynamik beim Auftragseingang.
Auch die Kauflaune der Konsumenten im Euro-Raum hat sich im Mai eingetrübt. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen fiel um 0,1 Zähler auf 0,2 Punkte, wie aus am Mittwoch von der EU-Kommission vorgelegten Daten hervorgeht.
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