Gemischtes

Elektroautos: Ladestationen in Deutschland sind nicht rentabel

Lesezeit: 1 min
24.05.2018 18:02
Die Ladestationen für Elektroautos sind nicht rentabel.
Elektroautos: Ladestationen in Deutschland sind nicht rentabel

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Betrieb von Ladestationen für Elektroautos in Deutschland ist nicht rentabel. Das ist das Ergebnis der Studie „Ladeinfrastruktur als Enabler der Elektromobilität“, die die Münchener Unternehmensberatung TCW im Auftrag des Schweizer Technologie-Unternehmens Asea Brown Boveri (ABB) erstellt hat. Derzeit gibt es bundesweit rund 4.750 öffentliche Ladestationen mit 10.700 Ladepunkten. Die Zahl der zugelassenen Elektro- und Hybridfahrzeuge beträgt rund 130.000. Damit eine Ladesäule drei Jahre nach ihrer Aufstellung Gewinn erzielt, bedürfte es einer Verzehnfachung dieser Zahl, also 1,3 Millionen E-Autos, so die Macher der Studie.

Ihrer Prognose nach wird sich die E-Mobilität in Deutschland nur dann durchsetzen, wenn es ein flächendeckendes Netz von Ladestationen gibt. Deshalb schlagen sie vor, einen Teil der staatlichen Fördermittel für E-Autos (derzeit 600 Millionen Euro) auf Fördermittel für Ladestationen umzuschichten. Diese sind mit 300 Millionen Euro in den Augen der Studien-Macher nämlich zu gering: Selbst wenn Aufsteller die gesamten 300 Millionen in Anspruch nähmen, würde dies die Zahl der öffentlichen Ladestationen bis zum Jahr 2020 nur auf 15.000 erhöhen, was alles andere als flächendeckend wäre.

Laut der Studie sehen viele Betreiber ihre Ladestation derzeit noch nicht primär als Mittel zur Gewinnerzielung, sondern als Marketing-Instrument. So böten beispielsweise viele Einzelhändler ihren Kunden die Möglichkeit, während ihres Einkaufs kostenlos ihr Elektrofahrzeug aufzuladen.

Unternehmen, die derzeit den Bau von Ladesäulen planen, sind „EnBW Energie Baden-Württemberg“ (1000 Schnellladesäulen), der Zusammenschluss der Autobauer BMW, Daimler, Ford und VW „Ionity“ (400 Ladesäulen in ganz Europa) sowie die Telekom, die einen Teil ihrer Schaltverteiler in Ladestationen umwandeln will.

Sollte sich die E-Mobilität in Deutschland durchsetzen, schätzen die Studienmacher das Potential für öffentliche Ladesäulen bis zum Jahr 2030 auf rund 2,2 Millionen Stück und für private Ladesäulen auf rund 2,5 Millionen Stück. Mit dem sich daraus ergebenden Strombedarf wäre das Stromnetz mit seinen jetzigen Kapazitäten überfordert. Um den zusätzlichen Bedarf zu decken, wären Investitionen in Höhe von 11 Milliarden Euro notwendig.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Goldrausch: Warum der Goldpreis immer weiter steigt und deutsche Anleger ausgerechnet jetzt verkaufen
19.03.2024

Der Goldpreis eilt von einem Rekordhoch zum nächsten – und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo die Zinsen besonders hoch sind....

DWN
Immobilien
Immobilien Immoscout: Vorsichtige positive Signale auf dem Immobilienmarkt
19.03.2024

Stark ansteigende Kreditzinsen und Baukosten haben den Kauf eines Eigenheims für viele in den vergangenen Jahren unerschwinglich gemacht....

DWN
Finanzen
Finanzen Fundamentale Aktienanalyse - so bewertet man Wertpapiere richtig
18.03.2024

Die fundamentale Aktienanalyse ist ein unverzichtbares Instrument für jeden Investor, der Wertpapiere nicht nur verstehen, sondern auch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Umfrage: Sehr viele Deutsche sorgen sich vor weiteren Energiepreissprüngen
18.03.2024

Die Menschen in Deutschland haben einer Umfrage zufolge Sorgen vor weiteren Energiesprüngen und allgemeinen Preissteigerungen - trotz der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Airbus-Jubiläum: 50 Jahre Linienflüge im Airbus - Boeing hat Wettkampf quasi verloren
18.03.2024

Kein Hersteller baut so gute und so viele Flugzeuge wie Airbus. Eine Erfolgsgeschichte, an die sich Frankreich und Deutschland gerade in...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenaufsicht: Mehrzahl der Geldinstitute kann kräftigen Gegenwind überstehen
18.03.2024

In Deutschland und Europa ist das Gros der Geldhäuser gut kapitalisiert. Die Krise an den Märkten für Büro- und Handelsimmobilien...

DWN
Technologie
Technologie Verhandelt Apple mit Google über KI-Technologie?
18.03.2024

Gibt es bald Googles KI auf Apples iPhones? Laut gut informierten Kreisen verhandelt Apple angeblich mit Google über die Integration von...

DWN
Panorama
Panorama ifo-Institut und EconPol Europe: Wirtschaftsforscher fordern mehr Energie-Zusammenarbeit in Europa
18.03.2024

Wirtschaftswissenschaftler appellieren an die EU, im Zusammenhang mit ihrer Energiepolitik aus der aktuellen Energiekrise zu lernen und mit...