Politik

Umfrage: Erdogans Mehrheit im Parlament in Gefahr

Lesezeit: 1 min
23.06.2018 00:58
Einer Umfrage zufolge verliert die AKP bei den Wahlen am kommenden Sonntag ihre Parlaments-Mehrheit. Erdoğan schließt eine Koalitions-Regierung nicht aus.
Umfrage: Erdogans Mehrheit im Parlament in Gefahr

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach der jüngsten Umfrage der Forschungsgruppe Gezici liegt die AKP bei 43,6, die CHP bei 26,7, die MHP bei 5,3, die neue Oppositionspartei IYI bei 10,1, die türkisch-kurdische Partei HDP bei 12,1, die islamisch-konservative Partei Saadet bei 1,8 und alle anderen Parteien bei 0,4 Prozent. Diesem Ergebnis zufolge würde die AKP, die mit der MHP kooperiert, ihre Mehrheit im Parlament verlieren. Der amtierende türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte bezüglich des jüngsten Umfrageergebnisses, dass er eine Koalition mit anderen Parteien nicht ausschließe. Die Zeitung Diken zitiert ihn: „Falls es weniger als 300 (Parlamentssitze, Anm. d. Red.) werden, würden wir uns vielleicht nach einer Koalition umsehen.“

Am 24. Juni werden nicht nur Parlamentswahlen, sondern auch gleichzeitig Präsidentschaftswahlen abgehalten. Gezici zufolge liegt der amtierende türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bei 48, die IYI-Kandidatin Meral Akşener bei 11,4, der CHP-Kandidat Muharrem Ince bei 29,1, der kurdische Kandidat Selahattin Demirtaş bei 10, der islamisch-konservative Kandidat Temel Karamollaoğlu bei 1,2 und der kemalistische Kandidat Doğu Perinçek bei 0,1 Prozent. Diesem Ergebnis zufolge gilt es als sicher, dass Muharrem Ince und Tayyip Erdoğan in die zweite Runde der Präsidentschaftswahl einziehen. Die Forschungsgruppe erwartet eine Rekordwahlbeteiligung von 90 Prozent, berichtet die Zeitung Cumhuriyet.

Gezici hat in Verbindung mit den Wahlen auch eine Umfrage durchgeführt. Die Umfrage wurde vom 16. bis zum 17. Juni in zwölf Provinzen, 34 Landkreisen und 92 Gemeinden durchgeführt. Es wurden 1.812 Personen über 18 Jahren befragt. Dabei wurden die Bürger gefragt, was sie als “größtes Problem” der Türkei ansehen. Die Befragten hatten im Rahmen der Umfrage die Möglichkeit, mehrere Antworten zu geben.

53,20 Prozent der Befragten gaben an, dass die wirtschaftliche Situation das größte Problem des Landes darstelle. 34,79 Prozent gaben den PKK-Terror an und 31,76 stuften die Arbeitslosigkeit als größtes Problem der Türkei ein. 26,42 Prozent sehen in den Machenschaften der Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen ein Problem und 18,07 Prozent benannten den Bildungssektor des Landes. Während 17,47 Prozent die syrischen Flüchtlinge als das größte Problem des Landes angaben, legten sich 11,99 Prozent auf die Korruption als größtes Problem des Landes fest.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Goldrausch: Warum der Goldpreis immer weiter steigt und deutsche Anleger ausgerechnet jetzt verkaufen
19.03.2024

Der Goldpreis eilt von einem Rekordhoch zum nächsten – und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo die Zinsen besonders hoch sind....

DWN
Immobilien
Immobilien Immoscout: Vorsichtige positive Signale auf dem Immobilienmarkt
19.03.2024

Stark ansteigende Kreditzinsen und Baukosten haben den Kauf eines Eigenheims für viele in den vergangenen Jahren unerschwinglich gemacht....

DWN
Finanzen
Finanzen Fundamentale Aktienanalyse - so bewertet man Wertpapiere richtig
18.03.2024

Die fundamentale Aktienanalyse ist ein unverzichtbares Instrument für jeden Investor, der Wertpapiere nicht nur verstehen, sondern auch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Umfrage: Sehr viele Deutsche sorgen sich vor weiteren Energiepreissprüngen
18.03.2024

Die Menschen in Deutschland haben einer Umfrage zufolge Sorgen vor weiteren Energiesprüngen und allgemeinen Preissteigerungen - trotz der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Airbus-Jubiläum: 50 Jahre Linienflüge im Airbus - Boeing hat Wettkampf quasi verloren
18.03.2024

Kein Hersteller baut so gute und so viele Flugzeuge wie Airbus. Eine Erfolgsgeschichte, an die sich Frankreich und Deutschland gerade in...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenaufsicht: Mehrzahl der Geldinstitute kann kräftigen Gegenwind überstehen
18.03.2024

In Deutschland und Europa ist das Gros der Geldhäuser gut kapitalisiert. Die Krise an den Märkten für Büro- und Handelsimmobilien...

DWN
Technologie
Technologie Verhandelt Apple mit Google über KI-Technologie?
18.03.2024

Gibt es bald Googles KI auf Apples iPhones? Laut gut informierten Kreisen verhandelt Apple angeblich mit Google über die Integration von...

DWN
Panorama
Panorama ifo-Institut und EconPol Europe: Wirtschaftsforscher fordern mehr Energie-Zusammenarbeit in Europa
18.03.2024

Wirtschaftswissenschaftler appellieren an die EU, im Zusammenhang mit ihrer Energiepolitik aus der aktuellen Energiekrise zu lernen und mit...