Politik

Verfassungsschutz: Hinweise auf Personen mit Kampf-Auftrag unter Flüchtlingen

Lesezeit: 1 min
14.11.2015 16:02
Der Präsident des Verfassungsschutzes berichtet, dass Terroristen gezielt Flüchtlinge anwerben. Mehr als hundert derartige Fälle seien bekannt. Es gäbe auch Hinweise, dass unter den Flüchtlingen mit Waffen-Erfahrung und Kampfaufträgen nach Deutschland kommen.
Verfassungsschutz: Hinweise auf Personen mit Kampf-Auftrag unter Flüchtlingen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die deutschen Behörden räumen nach den Anschlägen in Paris ein, dass auch in Deutschland offenbar erhebliche Terror-Risiken bestehen.

Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, räumt ein, dass es gezielte Anwerbungen von Flüchtlingen durch Islamisten in Deutschland gibt: „Wir stellen fest, dass Islamisten in Aufnahmeeinrichtungen gezielt Kontakte mit Flüchtlingen aufnehmen“, sagte Maaßen den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dem Verfassungsschutz seien bereits mehr als hundert derartige Fälle bekannt. Einige Islamisten sprächen Flüchtlinge an, um sie in ihr islamistisches Netzwerk einzubinden.

Die Lage ist offenbar durchaus brisant: „Wir bekommen nahezu wöchentlich Hinweise darauf, dass unter den Flüchtlingen auch Personen sein könnten, die über Erfahrung mit Waffen verfügen oder mit einem Kampfauftrag nach Deutschland kommen.“

Es sei auch möglich, dass Terroristen mit den Flüchtlingen kommen, sagte Maaßen: „Aber wir halten das für weniger wahrscheinlich.“ Die Flüchtlingsroute sei „ausgesprochen gefährlich“. Es wäre risikoreich und untypisch, dass „Personen mit Kampfauftrag in einem Seelenverkäufer von der Türkei auf eine griechische Insel übersetzen“.

Maaßen sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, der Verfassungsschutz habe eine neue Arbeitseinheit eingerichtet, um mehr Informationen über Asylsuchende zu sammeln, damit mögliche Extremisten oder Terroristen unter ihnen erkannt werden.

Sicherheitsexperten haben bereits vor Monaten auf genau diese Gefahr hingewiesen: So schrieb der frühere Chef des österreichischen Verfassungsschutzes, Gert Polli, in den Deutschen Wirtschafts Nachrichten, dass die Lage völlig unübersichtlich sei. Die Behörden hätten seit Monaten den Überblick verloren. Zudem sei bekannt, dass der IS von Libyen aus die Schlepper kontrolliere und daher über Möglichkeiten verfüge, die Einreise von Terroristen zu kontrollieren.

Bundeskanzlerin Angela Merkel will dennoch an der Willkommenskultur festhalten und sagte nach den Anschlägen, dass nur das selbstbewusste Leben von Werten wie Toleranz, Respekt und Mitmenschlichkeit eine Antwort auf den Terror sein könne. Zu einer Verschärfung der Sicherheitslage hielt sich die Kanzlerin im Unterschied zu anderen europäischen Regierungschefs bedeckt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...