Deutschland

Unnütze Flüge der Flugbereitschaft kosten Steuerzahler 7 Millionen Euro

Lesezeit: 1 min
19.02.2019 15:51
Die rund 800 leeren Flüge der Flugbereitschaft zwischen ihrer Basis am Flughafen Köln/Bonn und Berlin kosteten den Steuerzahler im letzten Jahr rund 7 Millionen Euro.
Unnütze Flüge der Flugbereitschaft kosten Steuerzahler 7 Millionen Euro

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Klima  
Politik  
Steuern  

Mit den Flugzeugen der Bundesregierung gibt es offenbar viele Leerflüge zwischen Berlin und ihrer Basis am militärischen Teil des Flughafens Köln/Bonn. Denn nicht in Bonn, sondern in der Hauptstadt beginnt und endet in der Regel die eigentliche Reise der Regierungsmitglieder.

Allein im vergangenen Jahr gab es über 800 solche Leerflüge zwischen Köln/Bonn und dem 480 Kilometer entfernten Berlin. Dies zeigt eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen, wie die ARD am Montagabend berichtete.

Der Grünen-Politiker Tobias Lindner kritisierte den unnötigen Schadstoffausstoß und die hohen Kosten dafür. Die Leerflüge hätten über die vergangenen drei Jahre im Schnitt 4000 Tonnen CO2 jährlich verursacht.

Um diese Menge einzusparen, bräuchte es 340.000 Bäume, sagte er der ARD. Außerdem koste die Unterbringung der Crews in Berlin im Monat rund 23.000 Euro. Lindner forderte, die Flugbereitschaft insgesamt zügig nach Berlin zu verlegen.

Die Pläne der Bundesregierung sehen vor, die neue Basis auf dem neuen Hauptstadt-Flughafen BER zu bauen - doch gibt es bei dem Projekt aus unterschiedlichen Gründen immer wieder Verzögerungen.

Lindner machte den Vorschlag, zu prüfen, ob nicht einige Hallen der insolventen Berliner Fluggesellschaften Germania oder Air Berlin vorübergehend genutzt werden könnten. So könnten wenigstens einige Maschinen und Crews nach Berlin verlegt werden. Das würde auch dazu beitragen, schneller Ersatzmaschinen zur Stelle zu haben, wenn Pannen aufträten.

Die Leerflüge der Flugbereitschaft sind seit nunmehr 20 Jahren üblich, seit Berlin die deutsche Hauptstadt wurde. So kosteten im Jahr 2012 allein die Flugstunden bei den 465 Leerflügen den Steuerzahler rund 3,5 Millionen Euro, so eine Statistik des Bundesverteidigungsministerium. Inzwischen dürften die Kosten bei rund 800 Leerflügen auf rund 7 Millionen Euro angestiegen sein.

In den vergangenen Monaten waren die Flugzeuge immer wieder mit Pannen aufgefallen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte Ende Januar mit seinem A340 "Theodor Heuss" vorübergehend in Äthiopien festgesessen.

Im Dezember hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei der Anreise zum G20-Gipfel in Buenos Aires wegen eines Totalausfalls des Funksystems umkehren müssen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident, Wolodymyr Selenskyj, dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder, Baerbock und...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...