Als erster der großen westlichen Industriestaaten will Italien Insidern zufolge eine Anleihe in China begeben. Im Rahmen des geplanten Besuchs des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping in Rom solle eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet werden, berichtet Reuters unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen. Die italienische Staatsbank Cassa Depositi e Prestiti (CDP) könne dann sogenannte Panda-Bonds - Schuldscheine ausländischer Institutionen für chinesische Anleger - ausgeben.
China und Italien wollen ihre wirtschaftlichen Beziehungen vertiefen. Das südeuropäische Land sucht unter anderem Anschluss an die "Neue Seidenstraße", das milliardenschwere Infrastrukturprojekt der Regierung in Peking. Dies hatte bereits zu diplomatischen Spannungen mit der US-Regierung und der Bundesregierung geführt.
Chinas Präsident Xi Jinping hat Italien kurz vor seinem Staatsbesuch eine enge Zusammenarbeit angeboten. "Mit meinem Besuch möchte ich gemeinsam mit der italienischen Spitze Leitlinien für die bilateralen Beziehungen aufzeigen und sie in eine neue Ära bringen", schrieb Xi in einem Gastbeitrag für den "Corriere della Sera" (Mittwochausgabe). Sein Land sei dazu bereit, sich bei internationalen Fragen wie dem Klimawandel und der Zusammenarbeit in multilateralen Organisationen enger mit Italien abzustimmen. Beide Seiten könnten zudem in den Bereichen Häfen, Schifffahrt, Telekommunikation und Pharma kooperieren. Xi will am Donnerstag nach Europa reisen und Italien, Monaco und Frankreich besuchen.