Politik

Zu viel Verbrechen: Volvo erwägt, Zentrale ins Ausland zu verlagern

Lesezeit: 1 min
12.07.2019 17:07
Volvo erwägt, seine Unternehmens-Zentrale von Göteborg ins Ausland zu verlagern. Der Grund: Die steigende Zahl von Gewaltverbrechen in schwedischen Großstädten.
Zu viel Verbrechen: Volvo erwägt, Zentrale ins Ausland zu verlagern
Festnahme von Gangstern: Ein Sondereinsatzkommando der schwedischen Polizei in Aktion. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Schweden  
Auto  

Laut seinem Vorstands-Chef Hakan Samuelsson erwägt der schwedische Autobauer Volvo, seine Unternehmens-Zentrale aus Göteborg ins Ausland zu verlagern. In einem Interview mit der schwedischen Zeitung „SvD Näringsliv“ sagte der Manager, dass es angesichts der zunehmenden Gewalt immer schwieriger werde, neue Mitarbeiter für die Zentrale zu rekrutieren.

In den letzten fünf Jahren ist die Kriminalität in Schweden stark gestiegen. Laut Daten des „Bundesrats für die Verhinderung von Straftaten“  ist die Zahl der Körperverletzungen seit 2014 um rund 25 Prozent gestiegen, die Zahl der Raubüberfälle um mehr als 50 Prozent. Besonders stark ist der Anstieg der Sexualdelikte: Er beträgt mehr als 300 Prozent.

Äußerst hoch ist die Zahl der Tötungsdelikte durch Schusswaffen: Sie beträgt - gemessen an der Bevölkerungszahl - rund das Vierfache von der in Deutschland. Die Aufklärungsquote ist mit 25 Prozent ausgesprochen niedrig (Deutschland: 95 Prozent). In den letzten fünf Jahren waren neun Opfer Unbeteiligte, für die die Kugeln gar nicht bestimmt waren. In Göteborg und der umliegenden Region wurden im Jahr 2014 14 Fälle von Schusswaffengebrauch registriert, 2015 waren es 34 Fälle. 2017 waren in circa 90 Prozent der Fälle von Schusswaffengebrauch die Täter nicht in Schweden geboren. Seit 2016 hat es darüber hinaus fast 40 Anschläge mit Handgranaten gegeben.

Sowohl unter den Tätern als auch den Opfern befinden sich überdurchschnittlich viele, die nicht in Schweden geboren wurden. Die Bandenkriege, in deren Verlauf in den Jahren 2016 und 2017 in Malmö fast 20 Menschen den Tod fanden, wurden so gut wie ausschließlich zwischen Zuwanderern ausgetragen.

Schweden rühmte sich noch bis vor wenigen Jahren seiner liberalen Einwanderungs-Politik. Allein 2015 kamen 163.000 Zuwanderer ins Land; mittlerweile ist etwas mehr als jeder sechste Einwohner im Ausland geboren. Inzwischen hat Schweden seine Zuwanderungspolitik stark verschärft; seit 2016 nimmt das 10,25-Millionen-Einwohner-Land nur noch 30.000 Asylbewerber pro Jahr auf.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...