Finanzen

Keine Erholung der Wirtschaft: US-Notenbank druckt weiter Geld

Lesezeit: 1 min
02.05.2013 00:51
Die Fed hebt den Leitzins nicht an. Es gebe weiterhin Risiken für die Wirtschaft. Außerdem sei die Arbeitslosigkeit zu hoch. Bis keine Verbesserung eingetreten ist, werden die Anleihekäufe fortgesetzt. Notfalls werde man die Käufe auch ausweiten.
Keine Erholung der Wirtschaft: US-Notenbank druckt weiter Geld

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die US-Notenbank hat sich am Mittwoch entschieden, die lockere Geldpolitik fortzusetzen. Der Leitzins wird auf seinem historischen Tiefstand zwischen 0 und 0,25 Prozent belassen. Der Anleihekauf wird ebenfalls weiter durchgeführt.

Die japanische Zentralbank hat bereits angekündigt, die Finanzmärkte zukünftig noch umfangreicher mit billigem Geld zu versorgen. Am Mittwoch entschied sich nun auch die amerikanische Fed, den Weg der lockeren Geldpolitik beizubehalten. Es gebe zwar ein moderates Wachstum, aber die Fiskalpolitik der Regierung hemme noch immer die US-Wirtschaft, teilte die Fed mit. Die Abwärtsrisiken seien immer noch sehr groß.

Aus diesem Grund soll das Gelddrucken in den USA fortgeführt werden. Der Leitzins wird nicht angehoben und das Anleihekauf-Programm im Umfang von 85 Milliarden Dollar monatlich bleibt bestehen. Die Entwicklungen am Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft würden „genau beobachtet“. Notfalls sei man auch bereit, das Anleihekaufprogramm noch auszuweiten, heißt es in der Mitteilung der Fed.

Seit Monaten drucken Zentralbanken wie die Bank of England, die Fed, die Bank of Japan und die EZB massiv Geld. Am Donnerstag kommt nun der EZB-Rat zusammen. Experten gehen davon aus, dass die Europäische Zentralbank den Leitzins von 0,75 Prozent noch weiter herabsetzen wird. Die Regierungen in Südeuropa fordern seit einiger Zeit von Draghi, mehr im Kampf gegen die Krise zu unternehmen (hier).

In Deutschland sieht man einen solchen Schritt jedoch skeptisch. Bundeskanzlerin Merkel hatte in der vergangenen Woche sogar zu einer Anhebung des Leitzins geraten. Aufgrund der niedrigen Zinsen verloren die deutschen Sparer im vergangenen Jahr bereits Milliarden Euro (hier).

Auch hier zeigt sich die Spaltung Europa. Ein höherer Leitzins wäre für die nordeuropäischen Länder wie Deutschland und die Niederlande durchaus tragbar und sinnvoll. In Südeuropa würde sich dadurch aber möglicher Weise die Schieflage noch verstärken.

Eine Belebung der Wirtschaft, womit die EZB ihre bisherige Geldpolitik begründete, ist allerdings nicht eingetreten. Die Unternehmen haben noch immer Schwierigkeiten, Kredite zu erhalten. Die Banken investieren das billige EZB-Geld in Staatsanleihen, statt in die Wirtschaft. Die EZB verstärkt damit indirekt die Abhängigkeit zwischen den Staaten und Banken. Genau das sollte aber eigentlich vermieden werden.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident, Wolodymyr Selenskyj, dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder, Baerbock und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...