Enttäuschte Hoffnungen auf einen Gewinnschub durch das Handyspiel „Pokemon Go“ haben am Montag einen Ausverkauf bei Nintendo ausgelöst. Die Aktien des japanischen Videospiel-Anbieters fielen an der Tokioter Börse um knapp 18 Prozent und standen damit vor dem größten Tagesverlust seit fast 26 Jahren. Dabei wechselten bis kurz vor Handelsschluss fast fünf Mal so viele Nintendo-Papiere den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag.
Das Unternehmen hatte am Freitag nach Börsenschluss mitgeteilt, „Pokemon Go“ werde nur einen begrenzten Einfluss auf die Geschäftszahlen haben. Es gebe derzeit keine Pläne, die Geschäftsziele anzuheben. Dank des unerwartet großen, weltweiten Erfolgs des Spiels verdoppelte sich der Kurs der Nintendo-Aktien in den vergangenen zwei Wochen zeitweise.
Der Kurssturz des Werbepartners Nintendo hat McDonalds Japan den größten Tagesverlust seit 15 Jahren eingebrockt. Die Aktien der Schnellrestaurant-Kette fielen am Montag an der Börse Tokio um knapp zwölf Prozent.
Vergangene Woche hatte McDonalds Japan bekanntgegeben, dass „Pokemon Go“-Spieler in seinen 3000 Filialen um die kleinen Fantasiefiguren kämpfen können. Das Handy-Game wechselt zwischen der echten und der virtuellen Welt. Der Spieler muss dabei verschiedene Arten von Figuren einfangen, die bereits vor 20 Jahren mit einer Serie von Videospielen bekannt wurden.