Der kanadische Düngemittelhersteller Potash will sich den deutschen Konkurrenten K+S einverleiben. Die Nordamerikaner hätten K+S einen schriftlichen Vorschlag zur Übernahme aller Aktien übermittelt, teilte das Kasseler Unternehmen am Donnerstagabend mit. Eine mit der Situation vertraute Person sagte allerdings, der Dax-Konzern werde die Offerte vermutlich ablehnen. Mit sieben Milliarden Euro werde sie als zu niedrig erachtet. Zudem bestünden Zweifel am strategischen Sinn. Potash bestätigte ein „freundliches Verhandlungsangebot“. Allerdings sei noch nicht ausgemacht, dass es letztlich ein Übernahmeangebot geben werde, erklärte Potash.
K+S teilte mit, zurzeit die „zur Verfügung stehenden Optionen“ zu prüfen. Der Ausgang sei offen. Potash habe den Vorstand und Aufsichtsrat darüber informiert, den K+S-Aktionären unter bestimmten Bedingungen, einschließlich einer umfassenden Buchprüfung, die Übernahme aller Aktien im Wege eines freiwilligen öffentlichen Angebots anbieten zu wollen. Das Handelsblatt berichtete aber unter Berufung auf Insider, im Zweifelsfall werde man nicht vor einer aggressiveren Vorgehensweise zurückschrecken.
Zusammen mit K+S könne der drittgrößte Kalihersteller Potash wieder zur weltweiten Nummer eins aufsteigen und den russischen Marktführer Uralkali ablösen. Die K+S-Aktie zog bis zum Abend deutlich an. Potash-Papiere tendierten ebenfalls erheblich fester.