Politik

Griechenland: Schwere Ausschreitungen erwartet

Schon vor der Abstimmung des griechischen Parlaments über das Sparpaket versammeln sich wütende Griechen vor dem Parlament in Athen. Die Gewerkschaften haben Zehntausende zum Protest aufgerufen. Dies setzt die Abgeordneten massiv unter Druck. Ausschreitungen werden erwartet. Mit Livestream vom Syntagma Platz.
07.11.2012 13:15
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Obama: Wir sind die großartigste Nation der Welt

Zur Stunde berät das griechische Parlament über die mit der Troika vereinbarten Sparmaßnahmen. Der Ausgang ist noch ungewiss, in den Reihen der Koalition gibt es großen Widerstand bezüglich der Maßnahmen. Der Chef der Demokratischen Linken, Kouvelis, ist noch nicht einmal anwesend im Parlament (hier). Doch Samaras hat noch ein weiteres Problem. Die Abgeordneten des Parlaments erfahren auch zusätzlich starken Druck aus der Bevölkerung.

Seit mehr als 30 Stunden ist das Land aufgrund eines Generalstreiks lahmgelegt (hier) und die Gewerkschaften haben für heute Nachmittag zudem Zehntausende Griechen zu Demonstrationen vor dem Parlament auf dem Syntagma Platz aufgerufen. Sollten die Abgeordneten zugunsten der Maßnahmen abstimmen, so „werden sie das bisher größte politische und soziale Verbrechen gegen das Land und die Menschen begangenen haben“, sagte Nikos Kioutsoukis, Generalsekretär der Gewerkschaft GSEE Reuters. „Wir werden nicht zulassen, dass sie das Land zerstören.“

"Sie haben alles, was wir gemacht haben, genommen - unser Geld, unsere Arbeitsplätze, unser Leben - und sie werden nicht aufhören, bis sie uns ausgeschaltet haben, um die Europäer zu befriedigen", sagte Popi Alexaki, 40, eine ehemalige Krankenschwester einer Zahnarztpraxis, die ihren Job im August verloren hat. Angesichts der vergangenen Proteste in Griechenland wird schon jetzt mit schweren Ausschreitungen gerechnet. Bereits am Dienstag nahmen rund 16.000 Vermummte an Protestmärschen teil.

Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker ist indes ziemlich sicher, dass das griechische Parlament die Sparmaßnahmen billigen werde. „Unsere griechischen Freunde haben keine Option bzw. keine andere Wahl“, sagte er in Singapur. „Sie müssen es tun. Und mein Eindruck ist, dass die Reformen, die in Griechenland unternommen werden, zunehmend besser von der griechischen Bevölkerung verstanden werden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Stream videos at Ustream

Weitere Themen

Bankenaufsicht: Frankreich und Deutschland streiten um Chefposten

EZB-Neubau verstößt gegen Frankfurter Denkmalschutz

EU-Fördergelder: 5 Milliarden wurden falsch ausgegeben

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Panorama
Panorama Generation Beta: Eine neue Alterskohorte prägt unsere Zukunft - mehr als nur ein Label?
01.02.2025

Seit dem 1. Januar dieses Jahres wird die "Generation Beta" geboren – die nächste Alterskohorte nach der Generation Z. Experten wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technologie-Trends 2025: Wie KMU den digitalen Wandel für sich nutzen können
01.02.2025

Digitalisierung ist der Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit von KMU. Wer jetzt investiert, sichert sich 2025 entscheidende Vorteile. Diese...

DWN
Politik
Politik Trump-Migrationskurs: Furcht und Unsicherheit in Mexiko
01.02.2025

Menschen, die nach langer Flucht endlich an der Schwelle zu den USA stehen, treffen auf verschlossene Grenzen. Zugleich setzt Trump auf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jeder dritte Fernzug kommt zu spät – ein Spiegelbild für den Zustand Deutschlands?
01.02.2025

Die anhaltenden Verspätungen der Deutschen Bahn sind mehr als nur ein Ärgernis für Reisende – sie stehen sinnbildlich für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nach Bosch-Gewinneinbruch: Wie geht es weiter?
01.02.2025

Das Wachstum des Technologie- und Automobilzulieferers Bosch verlief zuletzt schleppend. Im Jahr 2024 bleibt eine Erholung aus. Die...

DWN
Immobilien
Immobilien Bahnhof kaufen: Alternatives Wohnen mit Bahnanschluss
01.02.2025

Privatbahnhöfe: Wie sie vor Verfall gerettet werden können - und wie private Investoren die identitätsstiftenden Backsteinbauten...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt KI trifft DNA: Wie ein Berliner Startup die Genom-Analyse revolutioniert
31.01.2025

„Künstliche Intelligenz ist für die Genomik ideal”, sagt Jakob Hertzberg, Head of Technology bei Lucid Genomics. Bis vor wenigen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kündigungswelle seit Corona: Wie die Pandemie die Wechselbereitschaft der Arbeitnehmer verstärkt
31.01.2025

Viele Unternehmen klagen nach der Corona-Pandemie über eine konstante Fluktuation ihrer Mitarbeiter. Es ist die Rede von der „Great...