Finanzen

Samsung wird auch in Zukunft Apple Paroli bieten

Ganz unerwartet konnte Apples größter Rivale Samsung einen hohen Gewinn für das dritte Quartal 2015 vermelden. Kostenreduktion und neue Perspektiven wie das bodenständige Geschäft mit Chips sind Gründe für das südkoreanische Plus.
12.10.2015 17:55
Lesezeit: 1 min

Der am Mittwoch vom Elektronikkonzern Samsung überraschend verkündete kräftige Gewinnsprung im Q3 zeigt einmal mehr, dass die Südkoreaner besser aufgestellt sind als von manchen Marktanalysten erwartet. Nachdem es im Sommer noch so ausgesehen hatte, als würde Samsung den Anschluss an Apple verlieren, ist nun offenbar die Kehrtwende eingetreten. Nach zwei Jahren sinkender Ergebnisse rechnet das Unternehmen fürs dritte Quartal mit einem Anstieg des Betriebsergebnisses um knapp 80 Prozent auf umgerechnet 5,6 Milliarden Euro.

Damit würde der Apple-Rivale die Markterwartungen von 5 Milliarden Euro deutlich übertreffen. Der Umsatz hat nach Schätzungen des Unternehmens im Zeitraum von Juli bis September um 7,5 Prozent zugelegt. Noch im Vorquartal musste Samsung im Smartphone-Geschäft einen Rückgang sowohl beim Ergebnis als auch beim Umsatz vermelden. Dies schmerzt umso mehr, gelten die Südkoreaner doch als Smartphone-Marktführer. Viel wichtiger ist jedoch, dass das Geschäft auch in anderen Segmenten läuft. Die aktuell positiven Erwartungen führen Analysten vor allem auf das robuste Geschäft mit Chips zurück. Gut die Hälfte des Q3-Ergebnisses dürfte aus diesem Bereich kommen. Zudem hat sich Samsung als Zulieferer für chinesische Handyanbieter profiliert. Vor allem Displays haben die Südkoreaner vermehrt verkauft.

Unterdessen ist der Tritt auf die Kostenbremse eine längst fällige Reaktion der Konzernführung, was das Ergebnis in Zukunft zusätzlich heben dürfte. Vor allem im absatzstarken Smartphone-Geschäft kämpft das Unternehmen mit niedrigen Margen. Zwar hat Finanzchef Lee Sang-Hoon mittlerweile Presseberichte zurückgewiesen, wonach künftig rund 10 Prozent der Belegschaft in den Hauptniederlassungen wegfallen sollen. Dennoch sollen durch Personalverlagerungen Kosten eingespart werden. Zu den Maßnahmen und den Auswirkungen auf Deutschland konnte ein Sprecher der Landesniederlassung auf PLATOW-Nachfrage keine genaueren Angaben machen.

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