Finanzen

Spanischer Minister: EZB soll mehr Staatsanleihen kaufen

Lesezeit: 1 min
15.04.2012 23:47
Weil die Zinsen für spanische Staatsanleihen steigen und die Banken bereits stark belastet sind, fordert der stellvertretende Finanzminister, die EZB müsse mehr Anleihen kaufen. Dabei ist bereits ein Drittel aller Kredite der EZB nach Spanien geflossen.
Spanischer Minister: EZB soll mehr Staatsanleihen kaufen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der spanische Vize-Finanzminister Jaime Garcia- Legaz fordert mehr Einsatz von der Europäischen Zentralbank, um Spanien vor einer Pleite zu bewahren: Die EZB sollte mehr Staatsanleihen kaufen, sagte er in einem Interview.

Der Hintergrund dieser Forderung ist klar: Noch im April muss Spanien knapp zwölf Milliarden Euro aus Staatsanleihen zurückzahlen. Im Juli werden 12,7 Milliarden und im Oktober weitere 20 Milliarden Euro fällig. Dies wird wiederum zur Ausgabe neuer Anleihen führen, die dem Land unter den aktuellen Bedingungen viel kosten würden.

Denn nachdem Premierminister Mariano Rajoy vergangenen Woche verkündet hatte, Spanien würde keine Hilfszahlungen von der EU benötigen, stiegen die Kosten von Ausfallversicherungen für spanische Staatsanleihen auf einen neuen Rekordwert. Parallel dazu nähern sich die Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen den sieben Prozent, die Griechenland und Portugal dazu zwangen, EU-Hilfen entgegenzunehmen. Sie stehen aktuell bei 5,98 Prozent.

Spanien nutzt bereits massiv die Möglichkeit, Geld von der EZB zu bekommen. Im März stiegen die Kredite der EZB an spanische Banken um 50 Prozent. Somit entfällt gut ein Drittel der Langzeitkredite aus den Liquiditätsspritzen der EZB auf Spanien. Mit dem Geld der EZB kaufen die Banken Staatsanleihen.

Am Wochenende stimmten 12 der insgesamt 17 spanischen Regionen Rajoys Plan zu, die Regionen stärkeren Budgetregeln zu unterwerfen. Ob die Sparmaßnahmen auch die Kosten für Spanien senken können, um sich zu finanzieren, bleibt unklar. Sie sehen ein Ende der Neuverschuldung erst für das Jahr 2020 vor.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
27.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU blockiert Übernahme von ITA Airways und schützt Lufthansa vor sich selbst
27.03.2024

Brüssel hat neue Hürden für die Übernahme der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways aufgestellt. Die dänische EU-Kommissarin...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold verkaufen: So geht's und so erhalten Sie den besten Preis
27.03.2024

Der Goldpreis-Rekord liegt bei über 2.200 US-Dollar, erst kürzlich erreichte das Edelmetall dieses historische Hoch. Viele Goldbesitzer...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsschulden steigen - Ende 2023 bei fast 2,5 Billionen Euro
27.03.2024

Die öffentlichen Staatsschulden sind im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent gestiegen. Die Verschuldung des Bundes nahm überdurchschnittlich...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Douglas-Börsengang: Was nach dem IPO für Anleger zu beachten ist
27.03.2024

Douglas wurde zum Börsenstart bei der Rückkehr auf das Frankfurter Parkett mit einer Marktkapitalisierung von 2,8 Milliarden Euro...