Finanzen

„Blockupy“ in Frankfurt: Massive Ausschreitungen gegen Banken befürchtet

Lesezeit: 1 min
16.05.2012 00:51
Von Mittwoch bis Samstag haben 40 Organisationen Proteste gegen die Krisenpolitik der EU, der EZB und des Internationalen Währungsfonds in Frankfurt angekündigt. Das Bankenviertel bereitet sich auf eine Belagerung vor, zahlreiche Banken bleiben geschlossen, die Polizei warnt Banker vor dem Tragen von Anzug und Krawatte.
„Blockupy“ in Frankfurt: Massive Ausschreitungen gegen Banken befürchtet

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Eine Stadt bereitet sich auf Proteste und mögliche Ausschreitungen vor. 40 Organisationen haben unter dem Motto „Blockupy“ für Mittwoch bis Samstag zu Protesten in Frankfurt gegen die Krisenpolitik der EZB, der EU und des IWF aufgerufen. Die Demonstranten wollen beispielsweise am Donnerstag Plätze der Innenstadt und am Freitag die EZB und große Teile des Bankenviertels lahmlegen. Die „Blockupy“-Bewegung wird unter anderen von Gruppen der Occupy-Bewegung, des Netzwerks Attac, der Gewerkschaften und einigen linken Parteien sowie Initiativen unterstützt. Die Aktion wurde verboten, die Protestler wollen sich davon aber nicht abhalten lassen.

Mittlerweile wurden U-Bahnhöfe gesperrt, Geschäfte verbarrikadiert und Bankenzentralen geschlossen. Die Commerzbank schließt von Donnerstag bis Sonntag ihre Zentrale, wo üblicherweise tausende Menschen arbeiten – auch andere Filialen der Bank in der Sicherheitszone sollen teilweise geschlossen werden. Aufgrund der angekündigten Massenproteste hat auch die EZB ihre Ratssitzung von Mittwoch auf Dienstag vorgezogen. Etliche Mitarbeiter sollen der Nachrichtenagentur Reuters zufolge in geheimen Ausweichquartieren arbeiten – für die übrigen wurde für die kommenden Tage eine Polizei-Eskorte organsiert. "Die EZB wird alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Fortführung ihrer entscheidenden Geschäfte sicherzustellen und handlungsfähig zu bleiben", betonte ein Sprecher der Zentralbank. Die Ehrung des ausscheidenden EZB-Ratsmitglieds Jose Manuel Gonzalez-Paramo am Mittwoch sollte eigentlich in einem Luxushotel nahe des EZB-Gebäudes stattfinden. Nun wurde die Veranstaltung mit Bankern aus aller Welt verlegt – wohin, erfahren sie erst kurz vor Beginn der Veranstaltung.

Wie die Heleba hat auch die KfW ihren Angestellten geraten, sich am Freitag frei zu nehmen oder von Zuhause zu arbeiten. Die britische Investmentbank Barclay will ihr Gebäude schützen und hat kurzfristig sogar das Namensschild entfernt. "Wir wollen doch nicht, dass Farbbeutel gegen unsere Fassaden fliegen", sagte ein Mitarbeiter Reuters. Unabhängig davon legte die Polizei allen Bankern nahe, besonders am Freitag auf Freizeitkleidung zu tragen, sich nicht provozieren zu lassen und möglichst früh ihr Büro aufzusuchen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...