Politik

Schulz droht Griechen: Euroaustritt wäre der „Anfang des Grauens“

Lesezeit: 1 min
19.05.2012 22:07
Bei einer Veranstaltung in Athen ließ es sich der Präsident des Europaparlaments nicht nehmen, die Griechen noch einmal massiv unter Druck zu setzen. Ein Verlassen der Eurozone wäre „der Anfang des Grauens für das griechische Volk“.

Die Griechen sollen am besten neben der Neuwahl Mitte Juni auch gleich ein Referendum über den Verbleib Griechenlands in der Eurozone abhalten, forderte Angela Merkel. Und um den Griechen noch einmal deutlich zu machen, wie schlimm ein solcher Austritt für das Land wäre, scheuten die EU-Politiker in den vergangenen Tagen nicht davor zurück, immer wieder die schlimmsten Szenarien zu beschreiben. Pasok-Chef Evangelos Venizelos hat dies sogar zu einer Art Wahlkampfstrategie gemacht. Selbst der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz, reiht sich nun in die Verbreitung der strikten Warnungen ein, wie der blog keeptalkinggreece berichtet.

„Ein Euro-Ausstieg könnte der Beginn eines Horrors werden“, sagte Martin Schulz auf einer Veranstaltung in Athen. „Ich bitte diejenigen, die jetzt denken, dass ein Ende mit Schrecken besser ist als Schrecken ohne Ende, daran zu denken, dass ein Ausstieg aus der Eurozone der Anfang eines Grauens für das griechische Volk“ sein werde. Zuerst werde es diejenigen treffen, die bereits jetzt betroffen sind, fügte er hinzu. Zwar sei der Pfad innerhalb der Eurozone hart, aber außerhalb sei er noch härter.

Wenn sich Griechenland nicht an die Vereinbarungen halte, werde es die Juni-Tranche nicht geben, und dann „gibt es kein Geld für das Funktionieren der Büros, der Schulen und anderen öffentlichen Dienste“. Griechenland werde dann nicht mehr in der Lage sein, sich Geld von anderen Banken oder Nationen zu leihen. „Das wäre fatal“.

Martin Schulz betonte, er sei nach Griechenland gekommen, um „Solidarität zu zeigen“. Er habe volles Verständnis  für die Wut und Angst der Bürger. „Ich sah Rentner ohne Geld, um die Stromrechnung zu bezahlen, Unternehmer, die keinen Bankkredit bekommen, Mütter, die ihre Kinder nicht ernähren können“, so der Europaparlaments-Präsident. Er habe in den Straßen von Athen nun Obdachlose gesehen, die er beim letzten Besuch der Stadt noch nicht gesehen hat.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von Treibstoffen, wie Benzin und Diesel....

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...