Politik

Griechenland: Konservative wollen vereinbarte 11 Milliarden Euro nicht einsparen

Lesezeit: 1 min
26.05.2012 00:02
Nach den Linksextremen schwenkt nun auch die Nea Demokratia auf einen Anti-Sparkurs ein: Ein Spitzenpolitiker behauptet gar, man befinde sich in Verhandlungen mit der EU, die nächste vereinarte Spar-Runde von 11 Milliarden aufschieben zu können.
Griechenland: Konservative wollen vereinbarte 11 Milliarden Euro nicht einsparen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Am Samstag wird Antonis Samaras eine Rede an die Nation halten. Darin wird der Führer der konservativen Nea Demokratia verkünden, dass seine Partei die mit der Troika vereinbarte nächste Spar-Runde nicht einhalten will: 11,5 Milliarden Euro sollen später einmal eingespart werden. Sein Stellvertreter Dimitris Avramopoulos sagte dem Sender Skai TV, dass man gerade mit der EU darüber verhandle, diese Einsparung um einige Jahre verschieben zu können. Dimitris Avramopoulos sagte, die EU habe eingesehen, dass sich in Griechenland etwas Grundlegendes geändert habe. Er sagte wörtlich: "Die Europäer verstehen, dass etwas in Griechenland im Moment passiert und dass sie diese Realität anders behandeln müssen, weil sie nicht wollen, dass sich die Krise ausweitet und Europa bedroht."

Mit wem Avramopoulos in Europa gesprochen hat, sagte er nicht. Beobachter sehen die Aussagen im Kontext der nächsten Wahl-Runde in Griechenland. Noch führen die gegen das Sparprogramm antretenden Linksextremen, doch eine Umfrage vom Freitag zeigt, dass die Konservativen aufholen. Daher wird Samaras versuchen, auch gegen den Sparkurs zu wettern. Vermutlich besteht die Strategie darin, dass nach der Wahl wieder alles anders ist. Dann werden die griechischen Politiker wieder ihrem eigenen Volk mit dem Bankrott drohen. Allerdings haben sie auch bisher keinerlei Sparmaßnahmen etwa im öffentlichen Sektor durchgeführt. Es ist daher verständlich, dass die die EZB und die Bundesbank das Thema Griechenland bereits abgehakt zu haben scheinen (hier). Für sie haben die griechischen Wahlen keine Bedeutung mehr.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
27.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU blockiert Übernahme von ITA Airways und schützt Lufthansa vor sich selbst
27.03.2024

Brüssel hat neue Hürden für die Übernahme der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways aufgestellt. Die dänische EU-Kommissarin...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold verkaufen: So geht's und so erhalten Sie den besten Preis
27.03.2024

Der Goldpreis-Rekord liegt bei über 2.200 US-Dollar, erst kürzlich erreichte das Edelmetall dieses historische Hoch. Viele Goldbesitzer...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsschulden steigen - Ende 2023 bei fast 2,5 Billionen Euro
27.03.2024

Die öffentlichen Staatsschulden sind im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent gestiegen. Die Verschuldung des Bundes nahm überdurchschnittlich...