Finanzen

Griechenland-Basar: Tsipras will den Euro, EU lockert Sparkurs

Lesezeit: 1 min
13.06.2012 16:16
Es herrscht Wahlkampf: Der griechische Links-Politiker Tsipras outete sich in einem Interview als Euro-Fan. Die EU überlegt, der neuen griechischen Regierung entgegen zu kommen, und nimmt das Sparen nicht mehr ganz so genau. Unterdessen zeichnet sich ab, dass Griechenland ein weiteres Hilfspaket braucht.
Griechenland-Basar: Tsipras will den Euro, EU lockert Sparkurs

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Alexis Tsipras, der Chef der linksextremen Syriza Partei, hat in einem Interview mit der FT gesagt, dass er eigentlich ein Euro-Fan ist: Die Griechen wollten keinewegs aus dem Euro aussteigen. Sie wollten lediglich den gescheiterten Rettungsplan der Troika, das sogenannte Memorandum, aus der Welt schaffen - und das Sparprogramm durch einen nationalen Wachstumspakt ersetzen.

Angesichts der immensen Unruhe vor den Neuwahlen in Griechenland (mit dem dazugehörden Bank-Run - hier), die von der Angst getrieben werden, das Land könnte den Euro verlassen, scheint es bei der EU nun deutliche Bestrebungen zu geben, der neuen, zukünftigen griechischen Regierung entgegen zu kommen. Wenn die neue griechische Regierung aufrichtiges Engagement zeige, „könnten einige Anpassungen an den Bedingungen des Rettungspaketes vorgenommen werden“, zitiert Market News International einen Beamten der Eurozone. Die extreme Verschlechterung der Wachstumsaussichten lasse Raum, die Frist für die Konsolidierungsbemühungen zu verlängern, so die Quelle. So könnte dann dem Land zwei Jahre länger, also bis 2016 Zeit, geben, das Defizit auf 3 Prozent des BIP zu senken.

Darüber hinaus ist die finanzielle Situation des Landes noch immer problematisch. „Es ist ein offenes Geheimnis in Brüssel, dass das zweite Rettungspaket nicht ausreichen wird“, schreibt Market Watch International unter Berufung auf eine weitere Quelle. Andere Medienberichte bestätigen dies. Bei einer Lockerung des Defizitziels bräuchte Griechenland jedoch weitere Milliarden finanzieller Unterstützung. Ein drittes Rettungspaket wäre die Folge.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...