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Wegen Sparkurs: Italiens Statistikbehörde will keine Statistiken mehr veröffentlichen, EU-Strafen drohen

Lesezeit: 1 min
12.07.2012 12:34
Die italienische Statistikbehörde ist ebenfalls von dem neuen Sparpaket Mario Montis betroffen. Aus Protest will sie nun ab Januar keine Daten mehr veröffentlichen. Dadurch würden EU-Strafen für Italien fällig werden.
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Die Beliebtheit Mario Montis in der italienischen Bevölkerung sinkt zunehmend. Die verordneten Sparmaßnahmen stoßen auf Widerstand. Nun meldet sich auch die italienische Statistikbehörde Istat zu Wort, denn auch die ist von den Einsparungen betroffen. „Die Ausgabenkürzungen gefährden die Istat“, sagte Istat-Präsident Enrico Giovannini der Zeitung „La Repubblica“ am Donnerstag. „Ab Januar werden wir keine Statistiken mehr veröffentlichen“, wenn die Regierung ihre Sparmaßnahmen umsetze.

Bisher hatte die Istat 176 Millionen Euro zur Verfügung. Im nächsten Jahr soll sie nur mehr 150 bis 160 Millionen Euro erhalten. Das sei rund die Hälfte dessen, über was beispielsweise die französische Statistikbehörde verfüge, so der Istat-Präsident. „Wir werden keine Daten zur Inflation, dem Defizit, Haushaltseinkommen, Arbeitsmarkt veröffentlichen“. Derzeit erstellt die Istat rund 300 Datensätze im Jahr – etwa ein Viertel mehr als noch vor zwei Jahren. Hinzu kommen 2.000 kleinere Berichte. Da rund 70 Prozent der Daten auf Geheiß der EU ermittelt würden, werde die Nichtveröffentlichung der Daten „sehr hohe EU-Strafen für unser Land auslösen, für jeden Tag“, so Enrico Giovannini.

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