Finanzen

Manipulation des Silberpreises: Behörde will Untersuchung einstellen

Lesezeit: 1 min
06.08.2012 12:47
Großbanken wie JP Morgan sollen in umfangreiche Silbermarkt-Manipulationen verwickelt sein. Nach vier Jahren werden die Untersuchungen der US-Regulierungsbehörde CFTC nun jedoch höchstwahrscheinlich ad acta gelegt. Sehr zum Ärger etlicher Investoren. Diese versuchen es nun mit einer Sammelklage gegen JP Morgan.
Manipulation des Silberpreises: Behörde will Untersuchung einstellen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nachdem sich eine Gruppe von Edelmetall-Investoren 2008 massiv über angebliche Manipulationen am Silbermarkt beschwert hatte, lenkte die amerikanische Commodity Futures Trading Commission eine Untersuchung ein. Nach mittlerweile vier Jahren droht der Fall nun fallen gelassen zu werden. Die US-Regulierungsbehörden schafften es nicht, genügend Beweise zu finden, um ein Verfahren durchführen zu können, berichteten drei Insider der FT.

Zwei externe Beratungsfirmen wurden damals engagiert, von denen eine Firma tatsächlich Unregelmäßigkeiten in bestimmten Bereichen des Termin-Handels feststellte. Die Beratungsfirma wies darauf hin, dass hier eine genauere Analyse notwendig sei – der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) fehlten allerdings hinreichende Anhaltspunkte, so eine der Quellen.

Bis jetzt haben die fünf zuständigen Kommissare der Regulierungsbehörde die Ergebnisse der Untersuchungen noch nicht formell und öffentlich mitgeteilt. Dadurch können sie sich zumindest theoretisch die Möglichkeit offenhalten, ihre Mitarbeiter anzuweisen, sich doch tiefer in den Sachverhalt einzuarbeiten. „Die Untersuchung ist noch nicht zum Abschluss gekommen“, sagte ein Sprecher der CFTC.

Die Edelmetall-Investoren dürfte dies nicht freuen. Diese behaupten sogar, dass etwa JP Morgan absichtlich den Silberpreis nach unten drücke. In einem Blog wirft der Newsletter-Verleger Ted Butler dem CFTC sogar vor, es „fahrlässig versäumt“ zu haben, die „offensichtliche Manipulation bei Silber“ zu beenden (auch auf dem Goldmarkt gibt es Manipulation – hier). Insgesamt soll der CFTC mehr als 100.000 Dokumente durchsucht und dutzende Zeugen befragt haben – den Quellen der FT zufolge, sollen sich darunter auch Aufzeichnungen von JP Morgan befinden.

Zudem wurde gegen JP Morgan auf dem Hintergrund der Vorwürfe auch eine Sammelklage eingereicht. Die Bank hat daraufhin den Richter gebeten, die Klage abzulehnen, da die Kläger keinen einzigen Trader hätten identifizieren können, der an einer Manipulation beteiligt war. JP Morgan wollte sich zu den konkreten Vorwürfen jedoch nicht äußern. Eine erste Beendigung der Untersuchung durch den CFTC dürfte der Bank jedoch entgegenkommen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau wegen KI: Jetzt trifft es auch die Hochqualifizierten
16.04.2024

Der zunehmende Einsatz von KI verändert viele Branchen grundlegend und wird in Zukunft eine Reihe von Berufen überflüssig machen. Davon...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...

DWN
Politik
Politik Vom Kriegsrisiko bis zur politischen Krise: Chameneis Erbe und Irans Zukunft
16.04.2024

Die politische Landschaft des Irans ist geprägt von Unsicherheit und potenziellen Umwälzungen. Während sich die Diskussionen über die...

DWN
Politik
Politik Eskalation im Nahen Osten: Israel plant wohl Antwort auf iranischen Drohnenangriff
16.04.2024

Die Spannungen im Nahen Osten spitzen sich zu, nachdem der Iran Israel mit Raketen attackiert hat. Welche Optionen hat Israel? Wie reagiert...

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Politik
Politik Ampel-Regierung bringt Reform des Klimaschutzgesetzes und Solarpaket auf den Weg
15.04.2024

Mehr Solarkraft und neue Leitlinien beim Klimaschutz: SPD, Grüne und FDP haben sich auf eine Reform des umstrittenen Klimaschutzgesetzes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Marktflaute bei E-Autos: Tesla plant massiven Stellenabbau
15.04.2024

Nach Jahren des schnellen Wachstums hat sich Markt für Elektroautos deutlich abgekühlt. Nun will Tesla-Chef Elon Musk im großen Stil...