Finanzen

Gauweiler: Regierung muss gegen Entscheidung der EZB rechtlich vorgehen

Lesezeit: 1 min
07.09.2012 09:40
Neben der Deutschen Bundesbank und ihrem Präsidenten Jens Weidmann kritisiert auch Peter Gauweiler den geplanten unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB. Die Entscheidung verstoße gegen das Verbot der Staatsfinanzierung. Die deutsche Bundesregierung müsse nun handeln.
Gauweiler: Regierung muss gegen Entscheidung der EZB rechtlich vorgehen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Goldman Sachs: Verfassungsrichter in Karlsruhe werden dem ESM zustimmen

Die Ankündigungen des EZB-Chefs am Donnerstag waren erwartet worden. Die EZB wird nun Staatsanleihen im unbegrenzten Ausmaß von Staaten am Sekundärmarkt ankaufen (hier). Doch die Entscheidung des EZB-Rates trifft nicht überall auf Zustimmung. So steht die Deutsche Bank hinter Jens Weidmanns Entschluss, einem Ankauf nicht zuzustimmen (hier). Auch der CSU-Politiker Peter Gauweiler ist alles andere als erfreut.

„Diese Beschlüsse widersprechen dem in den Verträgen von Maastricht und Lissabon ausdrücklich festgelegten Verbot der Staatsfinanzierung“, sagte er der Augsburger Allgemeinen. Die Bundesregierung „muss dagegen vor dem Europäischen Gerichtshof vorgehen, wenn ihre Kritik nicht in den Wind gesprochen sein soll“. Nur sie könne eine derartige Nichtigkeitsklage durchführen, so Peter Gauweiler. Er selbst hat beim Bundesverfassungsgericht Verfassungsklage gegen den Rettungsschirm ESM eingelegt (Goldman Sachs geht bereits von einem Durchwinken des ESM aus – hier).

Von der Aussage Mario Draghis, die gekauften Anleihen zu sterilisieren - also das durch den Kauf der Anleihen in den Markt gepumpte zusätzliche Geld an anderer Stelle wieder aus dem Markt zu nehmen (mehr hier) – sieht Peter Gauweiler skeptisch.  „Wenn die EZB erklärt, die Gelddruckmaschine anzuwerfen, um Anleihen der Schuldnerstaaten zu einem Preis anzukaufen, den sonst niemand zahlen würde“, würden nicht nur die Schulden entwertet, „sondern auch unser aller Geld“. Ein Anstieg der Inflation sei die zwangsläufige Folge“.

Weitere Themen

Nach EZB-Ankündigung: Spanien fürchtet nun Einmarsch der „Men in Black“

Schuldenkrise lässt Reallöhne in Europa sinken

Ungarn lehnt Bedingungen des IWF zur Rettung ab


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident, Wolodymyr Selenskyj, dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder, Baerbock und...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...