Politik

EZB will nationale Souveränität bei Staats-Haushalten beschneiden

Lesezeit: 1 min
21.09.2012 12:55
Damit die Wirtschafts- und Währungsunion in Europa wieder funktionieren kann, müsse die nationale Souveränität empfindlich eingeschränkt werden. Die fordert der EZB-Chefökonom Peter Praet.
EZB will nationale Souveränität bei Staats-Haushalten beschneiden

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Europäische Zentralbank will massiv in die nationalen Haushalte der Euroländer eingreifen. Unter anderem fordert die EZB das Recht, einen Ausgabenstopp über Länder zu verhängen, die sich nicht an die Vorgaben der Wirtschafts- und Währungsunion halten.

Dann dürften Staaten, die gegen die Auflagen verstoßen nur noch genehmigte Ausgaben tätigen. Dies schreibt der EZB-Chefvolkswirt Peter Praet im aktuellen Monatsbericht des Finanzministeriums.

Die Eingriffe in die nationale Souveränität seien demnach notwendig, damit die Wirtschafts- und Währungsunion in Europa wieder funktionieren kann, argumentiert Praet der Nachrichtenagentur Reuters zufolge.

Mit einer stärkeren Kontrolle und den umfassenden Sanktionen will Praet verhindern, „dass haushaltspolitische Fehlentscheidungen in einzelnen Mitgliedsstaaten andere Mitgliedsstaaten oder die Währungsunion als Ganzes belasten“, schreibt er.

Wie brisant seine Forderungen tatsächlich sind, dürfte dem EZB-Chefökonom selbst bewusst sein. Daher fordert er, „dass alle diesbezüglichen Entscheidungen hinreichend demokratisch legitimiert“, werden.

Den bisher beschlossenen Regelungen, um die Überwachung und Koordinierung der nationalen Haushalte zu verbessern, steht Praet kritisch gegenüber. Das sogenannte „Six Pack“ würde zu viel politischen Ermessensspielraum bieten und so deutlich aufgeweicht.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...