Politik

Harte Kritik von der OECD: In Frankreich blüht die Korruption

Lesezeit: 1 min
24.10.2012 00:16
In Frankreich ist Korruption immer noch ein Kavaliersdelikt: Die französischen Behörden sind offenbar zu schwach, um wirkungsvoll gegen Korruption französischer Unternehmen im Ausland vorzugehen. Die OECD fordert deshalb mehr Mittel für die Korruptionsjäger und eine strengere Gesetzgebung.
Harte Kritik von der OECD: In Frankreich blüht die Korruption

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Bundesbank holt Teile der Goldreserven nach Deutschland zurück

Die Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) kritisiert die geringen Anstrengungen mit denen Frankreich gegen Korruption vorgeht. In einem Bericht kommt die Organisation zu dem Ergebnis, dass Frankreich seinen Korruptionsjägern zu wenig Ressourcen für ihre Ermittlungen im Ausland zur Verfügung stellt. Die Strafen für Korruptionsdelikte sind nicht angemessen. Darüber hinaus wären die Staatsanwälte politischem Einfluss ausgesetzt, was insgesamt zu einer „sehr geringen“ Zahl von Verurteilungen führe. Dies berichtet die Financial Times.

In den vergangenen zwölf Jahren gab es in Frankreich lediglich vier rechtskräftige und eine angefochtene Verurteilung wegen Korruption auf internationaler Bühne. Erst im Jahr 2000 wurde die Bestechung von ausländischen Amtsträgern eine Straftat.

Die Arbeitsgruppe für Bestechung zeigt sich in ihrem Bericht „ernsthaft besorgt, dass trotz der sehr bedeutende Rolle der Französisch Unternehmen in der internationalen Wirtschaft, nur 33 Verfahren wegen Bestechung ausländischer Amtsträger eingeleitet wurde“. Auch auf Unternehmen, die von anderen Ländern bereits wegen Verstößen sanktioniert werden, reagiert Frankreich nur schwach.

Die OECD ist von den niedrigen Zahlen der Verurteilungen nicht zuletzt deshalb überrascht, weil Frankreich in Wirtschaftszweigen aktiv ist, die üblicherweise besonders korruptionsanfällig sind: Rüstungsindustrie, Logistik sowie Infrastruktur- und Kommunikationstechnik.

„Frankreich sollte die maximalen Geldstrafen anheben und voll von seinem Recht auf Beschlagnahmung sowie von zusätzlichen gesetzlichen Sanktionen wie dem Ausschluss von öffentlichen Aufträgen Gebrauch machen“, empfiehlt die OECD in ihrem Bericht.

Mehr Themen:

UN warnt: Internet fördert den Terrorismus

Frankreich: Regierung will Autohersteller Peugeot retten

Rußland: Putin macht Rosneft zum größten Energie-Konzern der Welt


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...