Politik

Neue Garde übernimmt in China: 130 Kritiker unter Hausarrest

Lesezeit: 1 min
07.11.2012 23:15
Im Vorfeld des am Donnerstag beginnenden 18. Parteitags der Kommunistischen Partei hat die KP 130 mutmaßliche Parteikritiker verhaften lassen oder unter Hausarrest gestellt. Amnesty International geht davon aus, dass einige der Kritiker bis zum Ende des Parteitags in inoffiziellen Haftzentren gefangen gehalten werden.
Neue Garde übernimmt in China: 130 Kritiker unter Hausarrest

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Politik  
China  

Am Donnerstag beginnt der mehrtägige 18. Parteitag der Kommunistischen Partei in China. Dieser ist für die Partei von besonderer Wichtigkeit, da dort eine neue Parteiführung gekürt werden soll. Nun hat die Regierung vorsorglich rund 130 Kritiker unter Hausarrest gestellt, aus Peking ausgewiesen oder inhaftieren lassen. Das berichtet Reuters, mit Verweis auf den China-Experten Dirk Pleiter von Amnesty International.

Unter den Festgenommenen befindet sich auch die schon mehrfach verhaftete Mao Hengfeng, die sich für eine Abkehr von der chinesischen Ein-Kind-Politk einsetzt. Die Behörden werfen ihr Störung der öffentlichen Ordnung vor. Sie „ist nicht schuldig, sie hat gegen kein Gesetz verstoßen, ” erklärt Hengfengs Ehemann seine Sicht der Dinge. Er sieht im Handeln der Behörden reine Willkür, da diese sich Beweise zurechtlegen, nur um Menschen hinter Gitter zu bringen. Die Internetzensur in China hatet sich in den letzten Monaten ebenfalls verstärkt (hier).

Amnesty International erkennt im Vorgehen der chinesischen Behörden die selben Muster, wie sie schon im Vorfeld der olympischen Spiele im Jahr 2010 oder als Reaktion auf die Vergabe des Literaturnobelpreises an Liu Xiabo in 2012 angewandt wurden. Daher geht Amnesty International auch davon aus, dass einige der Kritiker in kurzfristig eingerichteten inoffiziellen Haftanstalten, den sogenannten schwarzen Gefängnissen, gefangen gehalten werden. Zuletzt sorgte die Suspendierung und Anklage des Spitzenpolitikers Bo Xilai für Aufsehen (hier).

Derweil appellierte Amnesty International an die neue chinesische Führung, die Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit zu respektieren und forderte die chinesischen Behörden auf, die unangemessenen Aktionen gegen die Kritiker einzustellen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handel warnt vor „Geisterstädten“ - tausende Geschäftsschließungen
23.04.2024

Seit Jahren sinkt die Zahl der Geschäfte in Deutschlands Innenstädten - auch weitere Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof müssen bald...

DWN
Technologie
Technologie Ocean Cleanup fischt 10.000 Tonnen Plastikmüll aus Ozeanen und Flüssen
23.04.2024

Ein Projekt fischt Tausende Tonnen Plastik aus dem Meer und aus Flüssen. Eine winzige Menge, weltweit betrachtet. Doch es gibt global...

DWN
Technologie
Technologie Astronaut Alexander Gerst rechnet mit permanenter Station auf dem Mond
23.04.2024

Eine feste Basis auf dem Mond - das klingt für viele noch nach Science Fiction, soll aber schon bald Realität werden. Für Astronaut...

DWN
Politik
Politik Zeitungsverlage mahnen von Politik zugesagte Hilfe an
22.04.2024

Der Medienwandel kostet Zeitungshäuser viel Kraft und Geld. Von der Politik fühlen sie sich dabei im Stich gelassen. Sie erinnern die...

DWN
Immobilien
Immobilien Stabilere Aussichten für deutschen Gewerbeimmobilienmarkt nach Volatilität
22.04.2024

Die Nachfrage insbesondere nach Büros im deutschen Gewerbeimmobiliensektor war verhalten im Jahr 2023. Das Segment ist stärker als andere...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Konflikt: Israels mutmaßlicher Angriff und Teherans Machtspiele
22.04.2024

Ein möglicher israelischer Luftangriff gegen den Iran kennzeichnet die bisherige Spitze der Eskalation im Nahostkonflikt. Dennoch bleibt...