Politik

Mehrheit der Deutschen gegen einen Türkei-Einsatz

Lesezeit: 1 min
23.11.2012 10:23
Die Stationierung von deutschen Patriot-Raketen in der Türkei könnte auch einen Bundeswehreinsatz nach sich ziehen. Bis zu 170 Bundeswehr-Soldaten würden dann an die türkisch-syrischen Grenze geschickt werden. Eine Abstimmung im Bundestag steht noch aus.
Mehrheit der Deutschen gegen einen Türkei-Einsatz

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Finanzexperte sieht Frankreich im Epizentrum einer neuen Euro-Krise

59 Prozent der Deutschen lehnen einen Einsatz der Bundeswehr an der türkisch-syrischen Grenze ab. Dies zeigte eine an diesem Freitag veröffentlichte Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des ARD-Morgenmagazins. Ihrer Ansicht nach sei ein solches Vorhaben falsch. 36 Prozent der Befragten sprachen sich für eine Involvierung der Deutschen aus. Auch in den Reihen des Bundestags ließe sich für das Vorhaben derzeit keine Mehrheit finden, so Reuters.

Nachdem die Türkei nach längeren Gesprächen mit der NATO am vergangenen Mittwoch einen formellen Antrag auf Stationierung von Patriot-Raketen gestellt hat, wird dieser nun durch die Allianz geprüft. Neben der Bundesrepublik verfügen lediglich die USA und die Niederlande über den modernsten Typ PAC-3 des angeforderten Flugabwehrgeräts (hier).

Spätestens im Dezember soll der Bundestag auf Wunsch der Regierung infolgedessen auch über einen Einsatz deutscher Soldaten in der Türkei entscheiden. Kurz nach Bekanntwerden des türkischen Antrags bei der NATO erklärte Premier Recep Tayyip Erdoğan vor Journalisten in Islamabad, dass die Anti-Raketen-Systeme „nur für Zwecke der Verteidigung“ gegen ausländische Bedrohungen eingesetzt würden. Gegenwind kommt jedoch aus Russland. Der Einsatz der Patriot-Rakten „würde die Stabilität in der Region nicht fördern“, warnte der Sprecher des Außenministeriums Alexander Lukaschewitsch am Donnerstag. „Die Militarisierung der syrisch-türkischen Grenze ist ein alarmierendes Signal“, so Lukaschewitsch.

In den letzten Wochen musste die Türkei wiederholt auf syrische Granateneinschläge auf türkischer Seite reagieren (mehr hier). Zur Abschreckung ließ die Armee gleich mehrmals Kampfjets aufsteigen. Dennoch gab es seit Anfang Oktober auch auf türkischem Gebiet einige Tote zu beklagen. Insgesamt kosteten die seit März 2011 tobenden Unruhen in Syrien bereits rund 40.000 Menschen das Leben.

Weitere Themen

Deutliche Mehrheit der Israelis lehnt Waffenstillstand mit der Hamas ab

Crack-Up Boom vorüber: Bauhauptgewerbe minus 3,8 Prozent

Neue EU-Schwerpunkte: Mehr Geld für Bauern und Bürokraten


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
24.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Chef sieht Zinssenkungspfad unklar und plädiert für digitalen Euro
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
24.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...