Die City of London sollte nicht länger das wichtigste Finanz-Zentrum für den Euro sein, zitiert die Financial Times Christian Noyer, den Chef der französischen Nationalbank. Es gebe keinen sachlichen Grund dafür, dass der Hauptfinanzplatz der Eurozone „offshore“ sei. „Der Großteil des Euro-Geschäfts sollte innerhalb der Eurozone geschehen“, so Noyer. Seine Forderung sei damit verbunden, dass die Zentralbank Liquidität sichern und die Aufsicht über die Währung gewährleisten müsse.
Der britische Wirtschaftsminister Vince Cable schlug auf einem Besuch in Paris am Montag zurück: London als globales Finanz-Zentrum sei gut für die Eurozone. Die Analyse des französischen Zentralbankchefs halte er für „nicht korrekt“. Sie widerspreche den Ansichten „ernsthafter französischer Banker“, stichelte Cable. Diese hielten wie er selbst einen starken Londoner Finanzsektor für wichtig für die Eurozone. Das Vereinigte Königreich wolle Teil des gemeinsamen Finanzmarktes bleiben, so der Minister. Bereits im Streit um das EU-Budget für die kommenden Jahre waren französische und britische Offizielle aneinandergeraten (mehr hier).