Politik

Automobilindustrie in Europa: „Im Jahr 2013 hilft nur Beten!“

Lesezeit: 1 min
01.01.2013 23:19
Im Jahr 2013 werden in China erstmals mehr Autos produziert werden als in Europa. Die Automobilindustrie stellt sich auf sehr schwierige Verhältnisse ein. Einzelne Industrie-Bosse klingen nach Endzeit-Stimmung.
Automobilindustrie in Europa: „Im Jahr 2013 hilft nur Beten!“

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

„Für den europäischen Automarkt kann man nur beten!“, sagt der Chef von Volvo, Håkan Samuelsson. Auch BMW-Chef Norbert Reithofer spricht vom Jahr 2013 als „sehr herausfordernd“. In einer Prognose von fünf Marktforschern für die FT zeichnet sich ab, dass China erstmals Europa als größter Autoproduzent der Welt überholen wird. Ist in den siebziger Jahren noch jedes zweite Auto der Welt von europäischen Förderbändern gekommen, ist der Anteil der Europäer seit 2001 um 35 Prozent geschrumpft. Im Jahr 2013 wird der Anteil der Europäer nur noch ein Fünftel der Weltproduktion ausmachen.

Chinas rasante Aufholjagd ist umso bemerkenswerter, als die Chinesen nicht nur mehr als die EU, sondern mehr als die EU, die Türkei und Russland gemeinsam produzieren werden. China produziert damit zehnmal mehr als noch im Jahr 2000.

Den europäischen Autoherstellern dürfte auch der chinesische Markt selbst Sorgen bereiten. Denn trotz der Präsenz dort wird es für die europäischen Unternehmen immer schwerer, Profite zu erwirtschaften. Scott Corwin von Booz & Co. sagte der FT, dass der Preiskampf in China intensiver wird. Das Land brauche vor allem viele kleine Autos, bei denen die Margen in der Regel deutlich geringer sind als im Luxussegment.

Mit dieser Entwicklung könnte die europäische Autoindustrie jene Realität einholen, die schon die Eisenbahnindustrie zu Kenntnis nehmen musste: Die Franzosen hatten vor einigen Jahren ein Joint Venture mit den Chinesen geschlossen, um den Hochgeschwindigkeitszug TGV in China zu positionieren. Die Chinesen haben sich das das Know How angeeignet, weil der Vertrag mit den Franzosen dies ausdrücklich vorgesehen hatte. Heute dominieren chinesische Züge den Markt. Der TGV spielt in China praktisch keine Rolle mehr.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Auto >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manch Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...