Finanzen

Österreich: Finanzmarkt bringt Anlegern seit 100 Jahren keine Renditen

Lesezeit: 1 min
16.02.2013 01:36
Eine Studie mit Daten seit dem Jahr 1900 belegt, dass der Finanzmarkt in Österreich zu den schlechtesten der Welt gehört. Vor allem Wertpapiere mit kurzen Laufzeiten sind ein Grab für Investitionen. Auch in anderen Ländern werden die Renditen künftig eher kleiner ausfallen.
Österreich: Finanzmarkt bringt Anlegern seit 100 Jahren keine Renditen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell:

Neuer Chef der Vatikan-Bank hat Wurzeln in der deutschen Rüstungsindustrie

Forscher der London Business School entwarfen eine Studie für die Schweizer Großbank Credit Suisse und fanden dabei heraus, dass Österreich „in den vergangenen 113 Jahren die niedrigsten realen Aktienrenditen von allen Ländern mit Daten von 1900 bis heute“ aufweist, berichtet der Standard. Die Daten zu der Studie stammen aus dem Jahrbuch zu den globalen Kapitalmärkten.

Anleger mit Wertpapieren, die nur eine kurze Laufzeit haben, haben demnach in Österreich etwa 99 Prozent ihres Geldes verloren. Mit Aktiengeschäften hat sich das Vermögen zwar verdoppelt, doch ein knappes Jahrhundert hätten Investoren mit heimischen Aktien nichts verdient. Österreich hinke also im internationalen Vergleich der Finanzmärkte hinterher. Der durchschnittliche, inflationsbereinigte Gewinn aller untersuchten 25 Länder betrug jedoch lediglich fünf Prozent seit dem Jahr 1900.

Anleger müssten daher manchmal ein ganzes Leben lang auf den Ertrag aus ihrer Investition warten. Die kurzfristigen, hohen Renditen in der Vergangenheit seien nicht normal gewesen, belegt die Studie. Da die Zinsen mittlerweile im Zuge der lockeren Geldpolitik im Keller sind, müssen sich die Marktteilnehmer auch in Zukunft eher auf geringere Erträge einstellen. Aus der langjährigen Investment-Entwicklung in Österreich kann man herauslesen, dass es besser ist, seine Investitionen am Kapitalmarkt so zu streuen, dass Risiken minimiert und Schwankungen ausgeglichen werden können.

Das zeigt auch das Beispiel Japans: Nach dem Platzen der Immobilienblase im Jahr 1990 schrumpfte der Aktienmarkt von einst  40 Prozent auf acht Prozent der globalen Marktkapitalisierung. Daher sei es nicht unbedingt von Vorteil, all seine Investitionen in nur einem Land zu tätigen.

Weitere Ergebnisse der Studie belegen, dass im Schnitt günstig bewertete Aktien einen höheren Gewinn abwerfen, als Aktien, deren Kurs im Vergleich zu den Unternehmenszahlen in die Höhe schießen. Aktienrenditen werden jedoch künftig im Schnitt nur noch halb so hoch sein wie im Jahr 1950.

Viele Marktteilnehmer leugnen diese durch die Studie belegte Realität: „Viele Ertragserwartungen sind unrealistisch." Mit Aktiengeschäften seien künftig nur noch etwa drei Prozent an Renditen denkbar, mit Anleihen sogar nur noch etwa 0,5 Prozent, so die Schätzung. Investoren legen derzeit ihr Geld in Anleihen an, um größere Verluste bei risikoreicheren Finanzprodukten zu vermeiden. Ein Verlustrisiko besteht jedoch auch bei dieser Geldanlage.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...