Deutschland

Risiko für den Steuerzahler: HSH Nordbank mit Millionen-Verlust

Lesezeit: 1 min
11.04.2013 18:15
Im vergangenen Jahr hat die HSH Nordbank einen Verlust in Höhe von 124 Millionen Euro gemacht. Auch 2013 rechnet die Bank mit einem Minus. Grund für die Verluste ist vor allem die anhaltende Krise in der Schifffahrts-Branche. Das gefährdet auch die gewährten Staatsgarantien.
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Die HSH Nordbank ist ein Fass ohne Boden. Erst vor kurzem hatten die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein entschieden,  die Staatsgarantien für die Bank von drei auf zehn Milliarden Euro anzuheben. Doch die Bank ist alles andere als auf dem Weg der Besserung. Wie die HSH Nordbank am Donnerstag mitteilte, fuhr sie im vergangenen Jahr einen riesigen Verlust ein: ein Minus von 124 Millionen Euro.

Das Problem ist das immense Engagement der Bank in die Schifffahrts-Branche. Die Branche befindet sich in einer Krise und die Unmengen an vergebenen Krediten für Schiffsbauten drohen immer weiter zu faulen Krediten in der Bilanz der HSH Nordbank zu werden. Aus diesem Grund muss die Bank große Rücklagen bilden. Die Kredite an das Schifffahrtsgeschäft machen mit einem Kreditvolumen von 30 Milliarden Euro fast ein Viertel des Geschäfts der Bank aus. Rund 2.800 Schiffe hat die HSH Nordbank finanziert. Für 2013 erwartet die Bank ebenfalls Verluste. Insgesamt beläuft sich das Risiko der 10 größten deutschen Banken in der Schifffahrtsbranche auf mindestens 98 Milliarden Euro (hier). Zudem ist die HSH Nordbank mit 1,6 Milliarden Euro in Zypern engagiert (mehr hier).

Die immensen Verluste der Bank sind aber letztlich auch ein Risiko für den deutschen Steuerzahler. Die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein halten zusammen immerhin 85 Prozent der Bank. Erst kürzlich hatte die Bank angedeutet, dass sie ab 2019 eventuell effektive Zahlungen aus der so genannten Zweitverlustgrantie in Anspruch nehmen werde. Diese Zweitverlustgarantie geht auf das Jahr 2009 zurück. Sie bedeutet das Hamburg und Schleswig-Holstein einspringen, wenn die HSH Nordbank Verluste macht, die über die vereinbarten 3,2 Milliarden Euro Selbstbehalt hinausgehen.

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