Die Ratingagentur Fitch hat Großbritannien von AAA auf AA+ herabgesetzt. Der Ausblick ist stabil.
Fitch begründet die Entscheidung mit dem „schwächeren wirtschaftlichen und fiskalischen Ausblick“. Die Schätzungen im Hinblick auf das Staatsdefizit und die Staatsschulden hätten mussten nach oben korrigiert werden.
Fitch erwartet nun, dass die Staatsschulden-Quote von Großbritannien in drei bis vier Jahren 101 Prozent erreicht und dann wieder zurückgeht. Vorher hatte Fitch mit maximal 97 Prozent gerechnet.
Das Haushaltsdefizit Großbritanniens liegt bei 7,4 Prozent und Fitch erwartet nicht, dass das Defizit bis zum Ende der Amtszeit von Premier David Cameron unter 6 Prozent fallen wird. Wenn die öffentlichen Schulden mittelfristig unter Kontrolle gebracht werden sollen, müsse die nächste Regierung die Ausgaben deutlich reduzieren.
Auch das Wirtschaftswachstum schätzt Fitch nun trüber ein. In den kommenden Jahren werde die Wirtschaft um 0,8 Prozent beziehungsweise 1,8 Prozent wachsen. Bis 2014 werde Großbritannien nicht mehr die reale Wirtschaftskraft des Jahres 2007 erreichen. Ein Grund dafür sei auch die Krise der Eurozone, so Fitch.
Von den drei großen Rating-Agenturen bewertet nun nur noch S&P Großbritannien mit AAA. Langsam wandert das Triple-A aus Europa aus (mehr hier).