Deutschland

Montag: Streik gegen Lufthansa an allen großen Flughäfen

Lesezeit: 1 min
20.04.2013 01:43
Verdi hat die Angestellten der Lufthansa für Montag zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Die Gewerkschaft will Jobgarantien durchsetzen sowie 5,2 Prozent mehr Lohn. Die Lufthansa rechnet mit Millionenkosten und erwägt rechtliche Schritte.
Montag: Streik gegen Lufthansa an allen großen Flughäfen

Die Gewerkschaft Verdi führt derzeit bundesweite Streiks bei der Post durch, sodass Millionen von Briefen verspätet ankommen (mehr hier). Für Montag rief Verdi nun auch ihre Mitglieder bei der Lufthansa zu einem ganztägigen Streik auf. Daher müssen sich die Reisenden an den großen deutschen Flughäfen auf Verspätungen und Ausfälle einstellen.

Die Lufthansa kritisierte die Gewerkschaft heftig. „Ein 24-stündiger Warnstreik ist faktisch von seiner Wirkung her ein Vollstreik“, zitiert Reuters Stefan Lauer, den Verhandlungsführer der Lufthansa. Das sei völlig überzogen. Die Fluglinie rechnet mit Kosten in zweistelliger Millionenhöhe infolge des Streiks. Lufthansa erwägt nun gerichtliche Schritte.

Tarifpartner weit voneinander entfernt

Am Mittwoch hatte Deutschlands Lufthansa erstmals ein Angebot vorgelegt, das von Verdi aber als nicht verhandlungsfähig ablehnt wurde. Denn es bedeute einen deutlichen Reallohnverlust für die rund 33.000 Beschäftigten. „Mit dieser Verweigerungshaltung und ihrem skandalösen Angebot provozieren die Arbeitgeber einen erneuten Warnstreik“, zitiert Reuters Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle.

Die Lufthansa bietet an, die Löhne ab dem 1. Oktober 2013 bei Lufthansa Technik um 2,3 Prozent, bei Lufthansa Cargo und Lufthansa Systems um 2,1 Prozent und bei der Lufthansa AG um 1,7 Prozent anzuheben. Zudem sollen die Angestellten 400 Euro als Einmalbetrag erhalten, Auszubildende 200 Euro. Verdi hingegen fordert Job-Garantien und 5,2 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Streiks an allen großen Flughäfen

Von den Warnstreiks betroffen sind die Flughäfen Berlin, Frankfurt, Hamburg, München, Nürnberg, Stuttgart, Hannover, Düsseldorf, Köln und Norderstedt. Wie bei den ersten Warnstreiks im März ist vor allem bei den Flügen innerhalb Europas mit Verspätungen und Ausfällen zu rechnen. Damals fielen 700 von 1800 Flügen aus. Flüge der Germanwings seien diesmal nicht betroffen, so die Lufthansa.

Die Kunden der Lufthansa können sich auf der Internetseite [www.lufthansa.com] über den Status der Flüge informieren. Dort werde am Samstagabend auch einen Sonderflugplan veröffentlicht, so die Lufthansa. Wegen des Streiks rechnet die Bahn für Montag mit vollen Zügen. Sie empfiehlt den Reisenden, ihren Sitzplatz zu reservieren.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...