Politik

Monsanto: Von den weltweiten Protesten unbeeindruckt

Lesezeit: 1 min
27.05.2013 23:53
Zwei Millionen Menschen beteiligten sich am globalen Protesttag gegen genveränderte Lebensmittel. Auch in vielen europäischen Großstädten sprachen sich viele Menschen gegen die Marktmacht der Agrarkonzerne aus.
Monsanto: Von den weltweiten Protesten unbeeindruckt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Weltweit fanden am Samstag in 436 Städten in 52 Ländern Proteste gegen den Agrarkonzern Monsanto und gentechnisch veränderte Organismen (GVO) statt. Die Organisatoren der globalen Aktion sprachen von insgesamt mehr als zwei Millionen Teilnehmern.

Auch in vielen europäischen Großstädten gingen die Menschen auf die Straße. In Paris fanden sich mehrere hundert Demonstranten zu einem Sit-in am Trocadero-Platz nahe des Eiffelturms ein. In Straßburg gingen bis zu 450 Demonstranten auf die Straße. Auch in Wien versammelten sich mehrere hundert Demonstranten, berichtet Die Presse. Im niederländischen Wageningen, Zentrum der Lebensmittelindustrie, versammelten sich laut den Organisatoren rund 3.000 Demonstranten vor dem dortigen Sitz von Monsanto. Ihre Schilder trugen Aufschriften wie „Monsanto tötet“ oder „Rettet die Biodiversität“. In Amsterdam protestierten etwa 1.200 Menschen.

In den USA waren es Hunderttausende, die gegen Monsanto und gentechnisch veränderte Lebensmittel auf die Straße gingen. Mehrere Tausend waren es etwa in Kaliforniens Hauptstadt Sacramento, berichtet RT. Gar 6.000 Menschen kamen in Portland zusammen. Jeweils mehr als tausend Menschen trafen sich auch in Städten wie Los Angeles, New York, Washington DC und Dallas.

Sie fordern eine Änderung des unlängst beschlossenen und höchst umstrittenen „Monsanto Protection Act“ (mehr hier) und rufen zu einem weltweiten Boykott von Produkten mit genmanipulierten Inhaltsstoffen auf. Eine Kennzeichnungspflicht für genmanipulierte Pflanzen und verstärkte Erforschung von gesundheitlichen und ökologischen Risiken gehören ebenfalls zu den weltweit vertretenen Forderungen.

Das Unternehmen Monsanto ging in einer Mitteilung nicht auf die Argumente der Protest-Initiative ein. Man respektiere das Recht der Menschen auf freie Meinungsäußerung, teilte das Unternehmen mit.

Für das Unternehmen sind die Proteste eine Petitesse. Was zählt, ist der Aktienkurs. Und der hat sich im vergangenen Jahr prächtig entwickelt. Trotz eines Knicks im Zuge der allgemeinen Börsen-Verunsicherung im Mai war der Kauf der Monsanto-Aktie ein höchst profitables Investment.

Auch in Südamerika, wo die sozialen und gesundheitlichen Probleme durch GVO besonders eklatant sind, wurde protestiert. In der argentinischen Stadt Cordoba sprachen sich mehrere tausend Menschen gegen den Bau einer Gen-Saatgutfabrik bei der Kleinstadt Malvinas Argentinas aus. Sie trugen Transparente mit der Aufschrift „Monsanto raus aus Argentinien“. Proteste gab es auch vor der Konzernzentrale in der Hauptstadt Buenos Aires und vielen anderen Städten, berichtet USAToday. In Argentinien beherrschen genmanipulierte Sorten heute fast 100 Prozent des Marktes für die Futtermittel-Pflanzen Soja und Mais.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...