Deutschland

Staatsanwalt ermittelt wegen Korruption im De Maizière-Ministerium

Lesezeit: 1 min
27.05.2013 00:23
Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt wegen des Verdachts der Korruption unter anderem gegen einen General des Verteidigungsministeriums. Die Bundeswehr soll Waffen erhalten haben, obwohl diese schwerwiegende Mängel aufwiesen.
Staatsanwalt ermittelt wegen Korruption im De Maizière-Ministerium

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Verteidigungsminister de Maizière gerät mit seinem Ministerium erneut unter Beschuss. Ein Korruptionsfall beschäftigt nun die Staatsanwaltschaft. Dabei geht es um fehlerhafte Gewehre für die Bundeswehr.

Während die Affäre um das Projekt Euro-Hawk noch lang nicht beendet ist, taucht bereits ein weiteres Problem für de Maizière auf. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat Ermittlungen in einem Korruptionsfall aufgenommen, wie eine Sprecherin der BILD am Sonntag bestätigte.

Unter anderem stehen ein General des Verteidigungsministeriums, Mitarbeiter eines deutschen Rüstungsunternehmens sowie einer Beschaffungsbehörde im Zentrum der Ermittlungen. Grund für das Eingreifen der Staatsanwaltschaft sind Gewehre, die von der Bundeswehr gekauft und an Soldaten weitergegeben worden sind. Dies soll trotz schwerwiegender Mängel an der Ware geschehen sein. Und dass, obwohl die Mängel bei einer wehrtechnischen Untersuchung erkannt wurden. Zu hoher Verschleiß und eine nicht ausreichende Treffsicherheit sind unter anderem bemängelt worden.

Bereits im März wurden Räume des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr durchsucht. Hierbei wurden entsprechende Unterlagen beschlagnahmt.

Das Amt, bei dem die Durchsuchungen stattgefunden haben, war auch mit der Zulassung des Euro-Hawks beschäftigt. Im Fall Euro-Hawk steht de Maizière weiterhin unter Druck. Erst kürzlich hatte das mit dem Bau und der Entwicklung beauftragte Unternehmen mitgeteilt, von einem Stopp des Projekts nicht informiert worden zu sein (hier).

Doch unabhängig davon wurde nun bekannt, dass trotz des Stopps des Projekts monatlich weitere Millionen Euro Steuergelder ausgegeben werden. Angesichts des bevorstehenden Berichts de Maizières am 5. Juni im Verteidigungsausschuss ist dies eine weitere Zuspitzung des Debakels (mehr hier). Bis September müssen scheinbar jeden Monat 3,3 Millionen Euro für die weitere Erprobung des Euro-Haws bezahlt werden, zitiert die BILD-Zeitung aus einem vertraulichen Bericht des Staatssekretärs Stéphane Beemelmanns.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...