Finanzen

US-Behörden haben vollständigen Zugriff auf Kreditkarten-Daten

Lesezeit: 1 min
01.07.2013 10:42
Bargeld wird von Regierungen gemeinhin nicht gern gesehen. Digitale Transaktionen sind das einzig wahre. Die kann man perfekt überwachen, wie die USA zeigen. Millionen Dollar investierten US-Behörden um Daten von Kreditkarten und entsprechende Transaktionen zu sammeln und auszuwerten.
US-Behörden haben vollständigen Zugriff auf Kreditkarten-Daten

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der Überwachungsstaat USA macht seinem Namen alle Ehre. Auch, wenn es um Kreditkarten-Zahlungen der Bürger geht. Die Daten von Kreditkarten inklusive entsprechender Transaktionen werden massiv von US-Behörden quasi aufgesogen, wie ein Bericht des Judicial Watch zeigt. Eine konservative Gruppe, die angibt für größtmögliche Transparenz auf juristischer und politischer Ebene einzustehen.

Die US-Verbraucherschutzbehörde Consumer Financial Protection Bureau soll Millionen Dollar ausgegeben haben, um Daten über Finanztransaktionen von US-Bürgern ohne richterlichen Beschluss zu sammeln und zu analysieren. Entsprechende Dokumente zeigen auch, dass die Behörde diese Daten mit weiteren US-Behörden teilt. Judicial Watch hatte die Vorlage dieser Dokumente mit dem Verweis auf das Recht auf Information Ende April erstritten.

So gibt es beispielsweise zwischen den Behörden Verträge mit verschiedenen Auskunfteien und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Diese müssten dann die Daten sammeln, speichern und an die Behörden weiterreichen. „Das Panel sollte fünf Millionen Verbraucher und Kreditnehmer, Mitunterzeichner und autorisierte Benutzer umfassen“, heißt es in den Dokumenten zu der Datensammlung. Von Speicherung von über zehn Jahren ist außerdem die Rede.

Auch das Time Magazine hatte Anfang Juni von der Sammelwut der USA gesprochen. Der US-Geheimdienst NSA greift ebenfalls auf derartige Daten zu. Was angesichts der massiven Abhöraktionen, die in den vergangenen Wochen öffentlich wurden, kein wirkliches Wunder ist. Insofern liegt es nahe, dass der NSA vermutlich nicht nur die Kreditkarten-Informationen seiner US-Bürger durchleuchtet (mehr hier).

Wie viel mehr Transparenz Überwachung man sich durch bargeldloses Zahlen verschaffen kann, ist auch der EU klar. Transaktionen sind viel leichter zu überschauen als irgendwelche Käufe, die mit Bargeld abgewickelt wurden. Und so hat die EU im März das Recht auf ein Giro-Konto erklärt und will damit allen Bürgern ermöglichen, den Regierungen mehr Transparenz bei ihren Transaktionen bieten zu können (hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...