Finanzen

Niederlande in der Schulden-Falle: Kein Geld mehr für Investitionen

Lesezeit: 1 min
04.07.2013 01:16
Die niederländische Regierung verhandelt seit mehr als einem Jahr mit Pensionsfonds, Versicherungsunternehmen und Banken über Investitionen für die kränkelnde Wirtschaft. Damit will sie eine zusätzliche Verschuldung durch staatliche Ausgaben umgehen. Doch die niederländischen Banken sind selbst angeschlagen.
Niederlande in der Schulden-Falle: Kein Geld mehr für Investitionen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Pensionsfonds und Banken in Holland sollen dem Staat bei öffentlichen Investitionen aushelfen. Vor allem die Banken will man zur Bereitstellung von Krediten und zur Investition in kleine und mittlere Unternehmen, das Gesundheitswesen, sowie in den Infrastrukturbereich und das Bauwesen bringen.

So soll ein Weg aus der anhaltenden Rezession gefunden werden, berichten mehrere niederländische Zeitungen, darunter die Trou. Demnach muss die Regierung zusätzliche sechs Milliarden Euro auftreiben, damit der Staatshaushalt für 2014 unter Dach und Fach gebracht werden kann. Um nicht selber neue Schulden aufnehmen zu müssen, sollen die Finanzdienstleister als Geldgeber einspringen.

Als Gegenleistung für die erbetenen Darlehen müssen staatliche Garantien abgegeben werden. Auch diese will Finanzminister Dijsselbloem jedoch so niedrig wie möglich halten, weil ansonsten Herabstufungen in der Kreditwürdigkeit des Landes zu befürchten wären. Die Niederlande sitzen jetzt schon auf Garantien in Höhe von mindestens 500 Milliarden Euro. Trotzdem behält der Staat vorerst sein Triple A-Rating auf den Märkten.

Ob der niederländischen Regierung der geplante Schachzug gelingt, ist aufgrund der Lage bei den Pensionsfonds und den Banken stark zu bezweifeln. Die Pensionsfonds stecken selber tief im Minus (hier). Und am Bankensektor musste der Staat noch mit neuen Finanzhilfen einspringen. Anfang Februar wurde die Hypothekarbank SNS Reaal mit 3,7 Milliarden Euro gerettet. Darüber hinaus sind noch immer viele Gelder nicht zurückgezahlt, mit denen der Staat den Banken seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 unter die Arme griff. Zu den geretteten Finanzinstituten gehören alle großen Banken des Landes, darunter die ING Group und ABN Amro.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel bedroht Mittelstand mehr als teure Energie
18.04.2024

Ein Mangel an geeignetem Personal ist für viele Firmen in Deutschland Alltag. Im Mittelstand ist der Fachkräftemangel laut einer neuen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mercedes trotzt dem Trend: Jetzt soll sogar ein Maybach-Van die Besserverdiener locken
18.04.2024

Das Interesse an Elektro-Fahrzeugen in Deutschland ist verhalten. Während VW und Tesla das bei den Zulassungszahlen bemerken, nutzen die...

DWN
Politik
Politik Warum Kürzungen in der Flüchtlingspolitik nicht hilfreich sind
18.04.2024

Immer mehr Politiker und Wirtschaftsexperten fordern eine Neuanpassung der Asylpolitik. Aktuell finden kontroverse Maßnahmen wie...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Israel-Konflikt: Führt das Krisentreffen in Israel mit Baerbock und Cameron zur Deeskalation?
17.04.2024

Bei Gesprächen mit israelischen Politikern bemühen sich Annalena Baerbock und David Cameron, einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den...

DWN
Politik
Politik Günstlingswirtschaft und Gefälligkeiten: Stephan Weil in Niedersachsen am Pranger
17.04.2024

In Berlin steht Kai Wegner (CDU) unter Verdacht, seine Geliebte mit einem Senatorenposten bedacht zu haben. Ursula von der Leyen (CDU)...

DWN
Technologie
Technologie Fluch oder Segen? – Was man aus Müll alles machen kann
17.04.2024

Die Welt ist voller Müll. In den Ländern des globalen Südens gibt es teilweise so viel davon, dass Menschen auf Abfallbergen ihr Dasein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzrekorde im März: Nachwehen der Coronahilfen
17.04.2024

Deutsche Unternehmen klagen aktuell viel über die Umstände – und die Unternehmensinsolvenzen sind auch auf Rekordniveau. Ein Grund...

DWN
Politik
Politik Vor G7-Treffen: Baerbock warnt vor Eskalationsspirale im Nahen Osten
17.04.2024

Die Grünen-Politikerin hat vor einem Treffen der Gruppe sieben großer Industrienationen (G7) zu "maximaler Zurückhaltung" aufgerufen in...