Auf seiner Internetseite wütet Beppe Grillo, Chef der größten Oppositions-Partei M5S, gegen Deutschland und die gemeinsame Währung. Der Euro sei Italien von „starken Nationen“ wie Deutschland auferlegt worden. Deutschland hätte sich Italien damit „ökonomisch aneignen“ und durch seinen Export Ansprüche in der gemeinsamen Euro-Zone sichern wollen, schreibt Grillo auf seinem Blog.
„Der Teufel trägt Merkel“ ist der Titel des Blog-Eintrages. Deutschland handele nur im eigenen Interesse und wolle seine Target-2 Salden in Höhe von 600 Milliarden Euro sichern, die von den südeuropäischen Staaten an Deutschland zurückbezahlt werden müssten.
Dabei kritisierte Grillo, dass Deutschland sich selbst nicht an die eigenen Regeln gehalten habe: Durch die Verletzung der Maastricht-Kriterien im Jahr 2003 habe Deutschland seine Strukturreformen finanziert und sich dadurch einen „komparativen Vorteil“ verschafft, so Grillo weiter. Geringe Inflation und niedrige Arbeitskosten hätten dann zu dem „boomenden“ Export Deutschlands geführt.
Durch die hohen Staatsschulden Italiens sei die italienische Politik dem Willen Deutschlands nun ausgeliefert, sagte Grillo und sehnt die Wiedereinführung der italienischen Währung Lira herbei. Durch dessen Abwertung hätte Italien aus der Schuldenfalle entkommen können, stattdessen habe es „seine Seele dem teutonischen Teufel verkauft“.
Die Ressentiments gegen Deutschland nehmen immer mehr zu. Vor dem Besuch von Bundesfinanzminister Schäuble in Athen diskutierten Politiker über die Pflicht der Deutschen, ihre Kriegsschuld an Griechenland in Form von Reparationen zu bezahlen (mehr hier).