Politik

Commerzbank: Faule Kredite sorgen für massiven Gewinneinbruch

Lesezeit: 1 min
08.08.2013 09:48
Das Risiko der Commerzbank liegt trotz Abbau fauler Papiere noch immer bei 136 Milliarden Euro. Die Commerzbank muss daher erhebliche Sicherheitspuffer schaffen. Der Gewinn ging um 270 Millionen Euro zurück. Die Bank hat jedoch schon zwei Sündenböcke im Auge und will den Vorstand verkleinern.
Commerzbank: Faule Kredite sorgen für massiven Gewinneinbruch

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Commerzbank ist eines der großen Problemkinder des deutschen Bankensystems. Immense Risiken für den Steuerzahler lauern noch immer in den Bilanzen der Bank - und noch hat der Staat seine Anteile an der Bank nicht veräußern können. Nach den schlechten Ergebnissen vom ersten Quartal konnte die Commerzbank im zweiten Quartal immerhin einen Gewinn in Höhe von 43 Millionen Euro vorweisen. Doch im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang um 270 Millionen Euro, wie der Finanzbericht der Commerzbank zeigt.

Grund für diesen starken Rückgang ist das Kreditportfolio der Commerzbank. Das Volumen der faulen Papiere ist enorm. Um die Basel III Anforderungen zu bestehen, muss die Bank weiter Rückstellungen bilden. In den ersten sechs Monaten stellte die Bank 804 Millionen Euro als Risikovorsorge zurück, allein 537 Millionen Euro davon im zweiten Quartal. Wie die Commerzbank am Donnerstag mitteilte, sind noch immer Forderungen in Höhe von 136 Milliarden Euro offen. Ein Großteil davon sind faule Kredite, die die Bank belasten.

Einen Teil davon  machen die Investitionen in Schifffahrtsfonds aus (hier). 17 Milliarden Euro sind hier gefährdet. Die Commerzbank hat für dieses Problemfeld Ende Mai sogar eine eigenständige Restrukturierungs-Plattform geschaffen, die Hanseatic Ship Asset Management GmbH. Das mit faulen Krediten durchwachsene britische Immobilien-Portfolio im Umfang von fünf Milliarden Euro wurde mittlerweile mit hohen Verlusten veräußert (mehr hier). Der Verkauf dieser ist jedoch im aktuellen Finanzbericht noch nicht berücksichtigt worden.

Unter dem Motto der erweiterten Sparmaßnahmen hatte der Aufsichtsrat der Commerzbank dann am Dienstag auch beschlossen, den Vorstand zu verkleinern. Zwei Vorstände müssen gehen, so die Commerzbank. Angesichts der immens hohen Gehälter der Vorstände tatsächlich nicht unbegründet: Trotz hoher Verluste stiegen die Vorstandsgehälter der Commerzbank im vergangenen Jahr um 130 Prozent (hier). Wer genau den Vorstand verlassen muss, steht noch nicht fest. Allerdings ist inoffiziell die Rede von den Chefs der internen Bad Bank die Rede: Jochen Klösges und Klaus-Peter Müller.

 

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...