Finanzen

Troika fordert Beschlagnahmung griechischer Häuser

Lesezeit: 1 min
12.08.2013 11:02
Viele Griechen können aufgrund der katastrophalen wirtschaftlichen Lage im Land ihre Hypotheken nicht mehr abzahlen. Die Troika fordert daher, dass es den Banken wieder erlaubt wird, die Häuser der säumigen Griechen zu beschlagnahmen.
Troika fordert Beschlagnahmung griechischer Häuser

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Troika macht Druck bei der griechischen Regierung von Premier Antonis Samaras. Sie will erreichen, dass die Banken Häuser säumiger Schuldner wieder beschlagnahmen können. Die Idee der Troika, das Beschlagnahmungs-Verbot aufzuheben, hat auch viele Abgeordnete der Regierungsparteien aufgebracht.

Derzeit ist es den griechischen Banken untersagt, Häuser im Wert von mehr als 200.000 Euro zu beschlagnahmen, wenn die Besitzer ihre Raten nicht mehr bezahlen können. Doch dieses Verbot ist nur noch bis zum Ende des Jahres in Kraft, berichtet Greek Reporter.

Die griechischen Banken leiden darunter, dass 27 Prozent der Kredite ausfallen. Denn in dem aktuellen katastrophalen wirtschaftlichen Umfeld sind viele Griechen nicht in der Lage, ihre Raten zu zahlen. Die Banken verlangen, deren Häuser beschlagnahmen zu dürfen, um sich zu rekapitalisieren. Grund dafür, dass die Hausbesitzer nicht zahlen können, ist meist die wirtschaftliche Lage im Land mit einer Jugendarbeitslosigkeit von 65 Prozent (hier).

Auch die Regierungsparteien Nea Demokratia und Pasok schulden den Banken inzwischen mehr als 250 Millionen Euro (mehr hier). Auf sie wird jedoch kein Druck ausgeübt, dass ihre Immobilien beschlagnahmt werden könnten.

Die Regierung prüft die teilweise Aufhebung des Konfiszierungsverbots. Doch viele Abgeordnete der Regierungsparteien lehnen dies ab. Sie wollen das Verbot bis Ende 2014 aufrechterhalten, um die säumigen Hausbesitzer zu schützen.

Zudem wird befürchtet, dass durch die Beschlagnahmung und Zwangsversteigerung der betroffenen Häuser die Immobilienpreis in Griechenland um 12 bis 21 Prozent einbrechen könnten. Dadurch würden die Bilanzen der Banken weiter geschwächt.

Der Konsumentenverband Ekroizo hat gefordert, dass das Verbot um drei Jahre verlängert wird. Die griechische Regierung hat ihr Versprechen bisher nicht eingelöst, Haushalte finanziell zu unterstützen, die nachweisen können, dass sie ihre Hypotheken wegen Einkommensverlust oder Steuerlast nicht abzahlen können. Die Höhe der nicht gezahlten Steuern ist in Griechenland auf die Rekordhöhe von 60 Milliarden Euro angewachsen (hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder Baerbock und Nauseda intensivieren...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...