Deutschland

US-Amt behauptet: Deutsche sind fauler als Italiener

Lesezeit: 1 min
20.08.2013 02:59
Das amerikanische Amt für Arbeitsstatistiken will ermittelt haben, dass die Deutschen weniger arbeiten und unproduktiver sind als die Italiener und Franzosen. Bisher ist das Amt vor allem durch manipulierte US-Arbeitslosenstatistiken aufgefallen.
US-Amt behauptet: Deutsche sind fauler als Italiener

Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das US-Amt für Arbeits-Statistiken (BLS) überrascht mit neuen Ergebnissen. Das Amt, bisher zuständig für die wiederholte Manipulation der US-Arbeitlosenzahlen, hat sich die Deutschen vorgeknöpft.

Obowohl das eigentlich nicht die Aufgabe des BLS ist, hat das Amt die Daten 20 verschiedener Länder aus mehreren Jahren zusammengefasst – darunter auch Deutschland. Die Daten zu den durchschnittlich, jährlichen Arbeitsstunden eines Vollzeitbeschäftigten zeigen, dass Deutschland unter den 20 Ländern die Nation mit den geringsten Arbeitsstunden ist: 2011 waren das 1.411 Stunden. Im Vergleich dazu werden in den USA 1.758 Stunden, in Frankreich 1.476, in Italien 1.774 Stunden. Selbst in Spanien (1.692h) und in Tschechien (1.775h) wird jährlich gemessen an den Arbeitsstunden mehr gearbeitet als in Deutschland. In Griechenland werden sogar mehr als 2.000 gearbeitet (hier).

Die Deutschen sind also faul im Vergleich zu den Südeuropäern, sagen die Amis.

Die geleisteten Arbeitsstunden beziehen sich  auf die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden, einschließlich regelmäßiger Arbeitszeit, Überstunden, Vorbereitung auf die Arbeit, kurzer Pausen etc.. Nicht mit einbezogen sind Krankheit, Mittagspausen, die Fahrt zur Arbeit und nach Hause sowie der Urlaub des Beschäftigten.

Interessanter Weise hat die Zahl der durchschnittlichen, jährlichen Arbeitsstunden in Deutschland seit 1990 kontinuierlich abgenommen und erreicht 2009 mit 1.383 sogar einen Tiefstand. Seit 2010 steigt die Zahl der Arbeitsstunden wieder leicht. Im Vergleich: 1990 waren es 1.644 Stunden – mit der Wiedervereinigung kamen jedoch mehr Menschen hinzu und gemessen an der gestiegenen Bevölkerung änderte sich demnach auch die Zahl der geleisteten Stunden. Eine ähnliche Entwicklung ist aber auch in Ländern wie den USA, Österreich, Frankreich und Spanien zu sehen.

Nach US-Einschätzung sind die Deutschen auch unproduktiver als die Amerikaner und die Franzosen. Beim Ländervergleich wurde das reale BIP pro gearbeiteter Stunde in Dollar bewertet. Und während dies für Deutschland pro gearbeiteter Stunde 55,26 Dollar ausmacht, liegt es in Ländern wie den USA (60,59$) und Frankreich (57,70$) höher.

Immerhin: Bei diesen Werten schlägt Deutschland Österreich, Italien und Spanien.

Vielleicht sollte der deutsche Botschafter in Washington einmal eine Weltkarte im Weißen Haus abgeben.

Zur ersten Orientierung.

Danach kann man über die Zahlen und ihre Entstehung diskutieren.



Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Frauen in Tech-Berufen: Deutliches Ungleichgewicht trotz wachsender Nachfrage
24.04.2024

Der Frauenanteil in Berufen in den Bereichen Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ist laut einer Studie niedrig....

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU-Lieferkettengesetz: Die neuen Regelungen und ihre Folgen
24.04.2024

Nach langem Ringen gibt es einen offensichtlich mehrheitsfähigen Kompromiss für ein abgeschwächtes europäisches Lieferkettengesetz. Das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Turbo: Elon Musk beschleunigt Pläne für günstige Modelle - doch ein Produkt wird viel wichtiger
24.04.2024

Tesla macht Tempo: Elon Musk verspricht, die günstigeren Modelle schneller als erwartet zu realisieren. Damit reagiert der Tesla-Chef auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Vor- und Nachteile von Krediten: Was Anleger wissen müssen
24.04.2024

Kredite können eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Was sind die Vor- und Nachteile und...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...