Politik

Nach dem Strohfeuer: Industrie-Produktion in Deutschland rückläufig

Lesezeit: 1 min
06.09.2013 02:26
Die Aufträge der Industrie aus dem Ausland sind im Juli stark eingebrochen. Nachdem Airbus-Bestellungen aus Frankreich die Nachfrage künstlich in die Höhe getrieben haben, ist der Rückschlag stärker ausgefallen als erwartet. Von einer Trendumkehr ist weit und breit nichts zu sehen.
Nach dem Strohfeuer: Industrie-Produktion in Deutschland rückläufig

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Im Juli gingen die Aufträge der Industrie saisonal und inflationsbereinigt um 2,7 Prozent zurück. Im Vormonat waren sie um fünf Prozent gestiegen, da Milliarden-Bestellungen aus der französischen Luftfahrt-Industrie die Auftragsbücher deutscher Fabriken füllten. Für den Bau neuer Flugzeuge gab Paris insgesamt 52 Milliarden Euro aus, das meiste davon kam von dem Flugzeugbauer Airbus.

Der Auftragseinbruch im Juli war jedoch fast dreimal stärker als erwartet.  Experten hatten einen Auftragsrückgang von einem Prozent erwartet, berichtet Bloomberg und beruft sich dabei auf eigene Umfrageergebnisse. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Aufträge um zwei Prozent gestiegen, wenn man die Zahl der Arbeitstage anpasst.

Ein Rückschlag war zu erwarten, nachdem die Aufträge aus dem Vormonat von den Massenbestellungen in die Höhe getrieben wurden“, sagte gerd Hassel, Ökonom bei der BHF Bank AG in Frankfurt. „Aber ich würde daraus keine Geschichte machen. Die Erholung ist intakt und wird sicher weitergehen.“ Die Aufträge aus dem Ausland gingen um 4,5 Prozent zurück.

Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal um 0,7 Prozent gestiegen, nachdem sie sechs Quartal infolge geschrumpft war. Der Euro stieg in den letzten zwei Monaten um drei Prozent. Die Zinsen von zehnjährigen Staatsanleihen stiegen um sieben Basispunkte auf über zwei Prozent, das entspricht dem höchsten Stand seit über einem Jahr (März 2012).

Die Konsumgüter-Nachfrage ging nur leicht zurück (1%). Die Bestellungen für Investitionsgüter gingen um 5,1 Prozent zurück, maßgeblich verantwortlich dafür ist die sinkende Nachfrage aus dem gemeinsamen Währungsraum (-11,7%).

Das deutsche Wirtschaftsministerium sagte in einer Stellungnahme, das „Ausmaß der Bestellungen steigt in einem ohnehin starken zweiten Quartal weiterhin an“. Der Aufwärtstrend der Bestellungen sei ungebrochen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Turbo: Elon Musk beschleunigt Pläne für günstige Modelle - doch ein Produkt wird viel wichtiger
24.04.2024

Tesla macht Tempo: Elon Musk verspricht, die günstigeren Modelle schneller als erwartet zu realisieren. Damit reagiert der Tesla-Chef auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Vor- und Nachteile von Krediten: Was Anleger wissen müssen
24.04.2024

Kredite können eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Was sind die Vor- und Nachteile und...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...