Politik

Goldreserven im August: Türkei weltweit größter Käufer

Lesezeit: 1 min
29.09.2013 23:01
Die Türkei war, gefolgt von Russland, im August der weltweit größte Goldkäufer. Ein Grund dafür war der schwache Lira-Kurs, aber auch die politische Freigabe für private Banken, ihre Lira-Reserven teilweise in Gold anzulegen. Der Goldpreis steigt seit Juli wieder relativ konstant an.
Goldreserven im August: Türkei weltweit größter Käufer

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die türkische Zentralbank war im August der weltweit größte Goldkäufer. Darauf folgen Russland, die Ukraine, Aserbaidschan und Kasachstan. Für die Türkei war es die größte Erhöhung der Goldreserven in den vergangenen fünf Monaten, Russland kauft seit elf Monaten kontinuierlich Gold hinzu. Ende Juni erreichte der Goldpreis sei Jahrestief von unter 1.200 Dollar pro Unze.

Seit der Finanzkrise dient der Goldkauf der Zentralbanken als Absicherung gegen schwächelnde Währungen. 2010 wurde zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten mehr Gold von den Zentralbanken gekauft als verkauft.

„Dies entspricht unserer Beobachtung, dass die Zentralbanken Gold als ein sicheren, langfristigen Wert betrachten.“, sagt Victor Thianpiriya, Analyst der Australia and New Zealand Banking Group, wie Hürriyet berichtet.

Dass die türkische Zentralbank die Liste der größten Goldkäufer ausgerechnet im August anführte, resultiert aus dem Druck, den Spekulationen über eine Kurswechsel der amerikanischen Notenbank Fed erzeugten. Abgesehen davon ist Gold für die Türkei ein Tauschmittel gegen Gas aus dem mit internationalen Sanktionen belegten Iran (mehr hier). Zudem wurde türkischen Privatbanken erlaubt, Teile ihrer Lira-Reserven in Goldbestände umzuwandeln.

Zwischen Januar und der Rede des scheidenden Fed-Chefs Bernanke in der vergangenen Woche verlor die Lira 11,5 Prozent an Wert. Bernanke versicherte, dass die Fed weiterhin bei ihrer Niedrigzins-Politik und dem Kauf amerikanischer Staatsanleihen bleiben wird. Im Anschluss daran gewann die Lira leicht an Wert, fiel zumindest unter die Zwei-Dollar-Marke.

Das erhöht wieder die Attraktivität von Goldkäufen, um sich gegen die Inflationsgefahr, die vom billigen Dollar ausgeht, abzusichern. Seit Anfang August ist der Goldpreis nicht erneut unter die 1300 Dollar-Marke gefallen.

Auch der Goldpreis geriet unter anderem aufgrund der Unsicherheit über die künftige Fed-Politik unter Druck. Infolge sank der Kurs in diesem Jahr um 20 Prozent, der erste Preisverfall seit 13 Jahren.

Auch Russlands Goldreserven wuchsen im August überdurchschnittlich an. Der Zukauf von 12.722 Tonnen des Edelmetalls ist seit Dezember 2012 der größte. Russland hat im Juli die Schweiz vom siebten Platz der Länder mit den größten Goldreserven verdrängt. Die Türkei belegt den 13. Platz der Liste, die von den USA und Deutschland angeführt wird.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
27.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU blockiert Übernahme von ITA Airways und schützt Lufthansa vor sich selbst
27.03.2024

Brüssel hat neue Hürden für die Übernahme der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways aufgestellt. Die dänische EU-Kommissarin...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold verkaufen: So geht's und so erhalten Sie den besten Preis
27.03.2024

Der Goldpreis-Rekord liegt bei über 2.200 US-Dollar, erst kürzlich erreichte das Edelmetall dieses historische Hoch. Viele Goldbesitzer...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsschulden steigen - Ende 2023 bei fast 2,5 Billionen Euro
27.03.2024

Die öffentlichen Staatsschulden sind im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent gestiegen. Die Verschuldung des Bundes nahm überdurchschnittlich...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Douglas-Börsengang: Was nach dem IPO für Anleger zu beachten ist
27.03.2024

Douglas wurde zum Börsenstart bei der Rückkehr auf das Frankfurter Parkett mit einer Marktkapitalisierung von 2,8 Milliarden Euro...