Politik

Verdacht: Britische Energiekonzerne manipulieren den Strompreis

Lesezeit: 1 min
03.01.2014 01:36
Die britische Labour-Partei wirft den Energiekonzernen vor, absichtlich schlechte Deals zum Nachteil der Kunden abzuschließen oder die Preise auf den Finanzmärkten nach oben zu treiben. Die Energieriesen nutzen ihr Monopol, denn sie beliefern 98 Prozent der britischen Haushalte. Die Haushalte sollen durch diese Manipulation deutlich überhöhte Strompreise bezahlt haben.
Verdacht: Britische Energiekonzerne manipulieren den Strompreis

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In den vergangenen drei Jahren haben die sechs größten britischen Energieunternehmen 4 Milliarden Pfund (4,8 Milliarden Euro) zu viel für Energie auf den Finanzmärkten ausgegeben. So lautet der Vorwurf der Labour-Partei. Die schlechten Deals der Energieunternehmen auf dem Strommarkt kosteten die Britischen Haushalte 150 Pfund (180 Euro) in dieser Zeit.

Labour will im Falle einer erfolgreichen Parlamentswahl in 2015 die Energiepreise einfrieren und den Energiemarkt reformieren. SSE, E.ON, EDF, npower, Scottish Power und British Gas würden durch geheime Absprachen die Strompreise in die Höhe treiben oder extrem schlechte Deals zum Nachteil der Briten abschließen, so der Vorwurf der Sozialdemokraten. Denn der durchschnittliche Preis, den die Energieriesen bezahlen, liegt deutlich über dem Durchschnittspreis am freien Markt.

Die sechs Anbieter beliefern zusammen 98 Prozent der britischen Haushalte mit Elektrizität. Diese Vormachtstellung würde eine Manipulation der Preise begünstigen.

Die Energieanbieter weisen jegliche Schuld von sich. Die hohen Großhandelspreise seien für die Preisschwankungen verantwortlich, argumentieren sie.

Ein weiteres Problem sind die undurchsichtigen Energielieferungen an Zulieferer und Tochtergesellschaften der Energieunternehmen.

Preiserhöhungen für sogenannte grüne Tarife wurden teilweise wieder zurückgenommen. Dennoch sind die Energiepreise derzeit höher als im vergangenen Winter.

Die Regierung in London hält nichts von einem Preisstopp bei Energie. Die Preise in Europa steigen viel stärker als in den USA. Das beeinflusst die „Handelsbeziehungen und ist von großer Bedeutung“, sagte der britische Energieminister Ed Davey dem Guardian. „Die EU muss darauf so schnell wie möglich eine Antwort finden.“

Ob es zu solchen zwielichtigen Geschäften auch in Deutschland gekommen ist, ist noch unklar: Die staatliche Energieagentur DENA hat über die Feiertage den Strom abgeschalten und weilt auf Urlaub.

Wir erhoffen Antwort, wenn die Büros wieder besetzt sind.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich
29.03.2024

Europas größte Volkswirtschaft kommt nicht richtig in Fahrt. Die Aussichten für die nächsten Monate sind nach Experteneinschätzung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manch Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...