Gemischtes

Mediziner transplantieren elektronisches Herz

Lesezeit: 1 min
23.01.2014 00:01
Französische Ärzte setzten einem Patienten erfolgreich ein Kunstherz ein. Der Patient lebt und ist wohl auf. Die Pumpe ist von bio-synthetischem Material umgeben, wodurch sie nicht vom Körper abgestoßen wird. Das künstliche Organ funktioniert bis zu fünf Jahre ohne Unterbrechung.
Mediziner transplantieren elektronisches Herz

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Eine Gruppe von Ärzten aus Paris hat einem schwer herzkranken 75-jährigen Mann ein künstliches Herz eingesetzt. Der Mann hat die Operation gut überstanden und ist wohl auf. Die Operation fand in aller Diskretion kurz vor den Weihnachtsfeiertagen im Pariser Krankenhaus Georges-Pompidou statt, wie die französische Zeitung Le Monde berichtet.

Das künstliche Herz wurde vom Kardiologie-Professor Alain Carpentier entwickelt. Es handele sich dabei im Wesentlichen um „eine intelligente Pumpe“, so der 80-jährige Carpentier auf einer Pressekonferenz. Das dort vorgestellte Kunstherz soll nicht nur vorübergehend fungieren, sondern das Original für viele Jahre ersetzen können. Bisher gab es schon Kunstherzen, die einem Patienten vorübergehend bis zu einer Transplantation eingesetzt wurden.

Das von Carpentier entwickelte Gerät hingegen soll mit der eingebauten Batterie bis zu fünf Jahre lang funktionieren. Integrierte Sensoren und Elektronik erlauben es zudem, dass sich das Herz an verschiedene körperliche Leistungen anpassen kann. Außerdem besteht der Mantel des künstlichen Organs aus einem biosynthetischen Material, was die Risiken einer Abstoßung durch Immunreaktionen erheblich verringert. Dadurch werde eine kostspielige medikamentöse Begleitbehandlung überflüssig, so die Ärzte. In den kommenden Wochen sollen an anderen französischen Krankenhäusern weitere Testoperationen mit dem Kunstherzen stattfinden.

Carpentier erlangte bereits in den 60er Jahren durch die Entwicklung von künstlichen Herzklappen aus organischem Gewebe von Rindern weltweite Bekanntheit. Im Jahr 2008 gründete er die Firma Carmat, die etwa 100 Millionen Euro in die Entwicklung der intelligenten Pumpe investierte. Finanzielle und technische Unterstützung erhielt Carpentier dabei vom Luftfahrtkonzern EADS, wie die Libération berichtet.

Die Medizinforschung macht bei Entwicklung künstlicher Organe große Fortschritte. Während Carpentier auf biosynthetische Prothesen setzt, versuchen andere Forscher die Organe künstlich zu züchten (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...