Die USA haben dem ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch mit Konsequenzen gedroht, sollte die Gewalt gegen Demonstranten eskalieren. Vizepräsident Joe Biden habe Janukowitsch in einem Telefonat dazu gedrängt, die politische Krise auf friedlichem Weg zu lösen, teilte das Präsidialamt in Washington am Donnerstag mit.
Sollte es dagegen zu einem weiteren Blutvergießen in Kiew kommen, werde dies Konsequenzen in den Beziehungen mit den USA haben. Ein Sprecher des US-Präsidialamts fügte hinzu, damit seien auch Sanktionen gemeint.
Kurz zuvor hatte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Janukowitsch telefoniert und vor einer Niederschlagung der friedlichen Proteste gewarnt. Es liege in der Verantwortung des Staates, die freie Meinungsäußerung und friedliche Versammlungen zu schützen. Zudem appellierte Merkel an Janukowitsch, mit der Opposition einen ernsthaften Dialog zu führen und zu greifbaren Ergebnissen zu kommen.
Janukowitsch traf sich am Donnerstag mit führenden Oppositionspolitikern zu Beratungen über eine Entschärfung der Krise. Zudem wurde eine Sondersitzung des Parlaments für Dienstag angesetzt (mehr hier).
In den vergangenen Tagen war die Gewalt in Kiew eskaliert. Drei Demonstranten wurden getötet und mehr als 150 Polizisten verletzt. Regierung und Opposition ringen seit November um die Macht, nachdem Janukowitsch ein mit der EU ausgehandeltes Partnerschaftsabkommen platzen ließ und stattdessen das Land wieder stärker an Russland ausrichtete.