Deutschland

Von der Leyen entlässt Staatssekretär für Rüstung

Lesezeit: 1 min
20.02.2014 12:43
Verteidigungsministerin von der Leyen entlässt zwei enge Mitarbeiter. Der Rüstungsstaatssekretär und der Abteilungsleiter Rüstung müssen gehen. Sie zieht damit personelle Konsequenzen aus mangelnder Transparenz und falscher Darstellung von Rüstungsprojekten.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat am Donnerstag ihren Rüstungsstaatssekretär Stephane Beemelmans in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Als Grund gab die Ministerin fehlendes Vertrauen an.

Auch der Abteilungsleiter Rüstung, Detlef Selhausen, wurde abgesetzt. Die Verteidigungsministerin teilte mit, dass sie mehr Transparenz und Planungssicherheit im Rüstungsbereich schaffen wolle. „Meine Erfahrung der vergangenen Wochen ist, dass wir einen personellen Neustart brauchen, damit dieser Prozess auch von allen im Haus gelebt werden kann“, sagte von der Leyen am Donnerstag.

Hintergrund ist eine massive Kritik der neuen Verteidigungsministerin an fehlender Transparenz über die Kosten und Risiken großer Rüstungsprojekte. Beemelmans war bereits unter dem früheren Verteidigungsminister Thomas de Maiziere Staatssekretär geworden. De Maiziere geriet unter anderem wegen des Debakels um die Euro-Hawk-Drohne in die Kritik (mehr hier).

Im Bundesverteidigungsministerium wurden nach Ansicht von Ministerin Ursula von der Leyen Risiken von Rüstungsprojekten systematisch heruntergespielt. „Im Rahmen meiner Einarbeitung mache ich persönlich die Erfahrung, dass Darstellung und Ist-Zustand vieler Projekte nicht übereinstimmen“, schrieb von der Leyen am Donnerstag in einem Brief an die Mitarbeiter ihres Ministeriums.

„Das Potenzial wird groß geschrieben, die Ansprache der Probleme und Risiken ist jedoch gering.“ Deshalb habe sie keine Grundlage, Entscheidungen über Rüstungsprojekte zu treffen. „Das ist kein haltbarer Zustand“, kritisierte sie. In dem Ministerium gibt es rund 1200 Rüstungsprojekte, davon etwa 100 mit einem Volumen von mehr als 25 Millionen Euro.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU-Lieferkettengesetz: Die neuen Regelungen und ihre Folgen
24.04.2024

Nach langem Ringen gibt es einen offensichtlich mehrheitsfähigen Kompromiss für ein abgeschwächtes europäisches Lieferkettengesetz. Das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Turbo: Elon Musk beschleunigt Pläne für günstige Modelle - doch ein Produkt wird viel wichtiger
24.04.2024

Tesla macht Tempo: Elon Musk verspricht, die günstigeren Modelle schneller als erwartet zu realisieren. Damit reagiert der Tesla-Chef auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Vor- und Nachteile von Krediten: Was Anleger wissen müssen
24.04.2024

Kredite können eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Was sind die Vor- und Nachteile und...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...