Im Streit über die hohen Exportüberschüsse Deutschlands gibt sich die Bundesregierung einem Zeitungsbericht zufolge kompromissbereit. In einem internen Papier des Wirtschaftsministeriums werde erstmals ohne Einschränkungen anerkannt, dass exzessive und dauerhafte Ungleichgewichte in den Handelsbilanzen schädlich für die Stabilität der Euro-Zone seien, berichtete die Süddeutsche Zeitung. Es sei deshalb richtig, dass die Europäische Kommission solche Ungleichgewichte genau unter die Lupe nehme.
EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn will die Ergebnisse dieser Untersuchungen am Mittwoch in Brüssel vorstellen.
Die deutsche Wirtschaft hatte 2013 mit einem Plus von knapp 200 Milliarden Euro den höchsten Exportüberschuss der Welt erzielt. Kritiker monieren, dies gehe zulasten anderer Länder, in denen die Verschuldung dann steigt. Deutschland müsse mehr tun, um seinen Konsum zu stärken, fordern etwa die USA. Die Bundesregierung hatte den Überschuss bisher stets mit der starken Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Unternehmen erklärt.