Die Zeitung The Star aus Malaysia berichtet, dass die Identität eines der beiden Passagiere identifiziert sei, die mit falschen Pässen an Bord gegangen seien. Der Mann sei keine Chinese und stamme auch nicht aus Malaysia, sagten die Behörden. Mehr wollten sie jedoch noch nicht preisgeben.
Ein iranischer Kontakt soll in einem thailändischen Reisebüro die Tickets für die beiden Männer gebucht haben. Die zwei flogen mit der nun verschollenen MH370 mit gestohlenen Pässen aus Italien und Österreich. MH370 sollte von Kuala Lumpur nach Peking fliegen, wo die Maschine aber nie ankam. Die beiden Männer hatten allerdings gemeinsame Tickets für einen Anschlussflug von Peking nach Amsterdam. Von dort sollte einer nach Kopenhagen und einer nach Frankfurt fliegen.
Benjaporn Krutnait, Besitzerin des Grand Horizon Reisebüro in Pattaya (Thailand), sagte, der iranische Kontakt sei ein langfristiger Geschäftskunde gewesen. Sie kannte ihn als Mr. Ali. Er fragte zunächst nach zwei günstigen Tickets nach Europa für den 1. März. Das Reisebüro reservierte für einen Mann einen Flug mit Qatar Airways und für den anderen einen mit Etihad.
Die Tickets verfielen aber, weil das Reisebüro nichts mehr von Mr. Ali hörte. Am vergangenen Donnerstag meldete sich der iranische Kontakt wieder. Das Reisebüro schickte die Männer nun über Peking, weil das günstiger gewesen sei.
Ein Freund von Mr. Ali zahlte die Tickets in bar. Die Besitzerin gibt an, es sei nicht ungewöhnlich in Thailand, dass Mittelsmänner die Flüge organisierten und eine Provision kassieren, wie Mr. Ali.
Die malaysischen Behörden haben mittlerweile US-Ermittlern die biometrischen Daten der zwei Passagiere gegeben, die mit gestohlenen Pässen an Bord der Boeing 777 kamen. Der Verteidigungsminister von Malaysia, Hashamuddin Hussein, hat außerdem die Überwachungsbilder aus dem Flughafen in Kuala Lumpur US-Beamten zukommen lassen.
Die gestohlenen Reiseunterlagen haben die Vermutung gestärkt, dass einen terroristischer Akt hinter dem Verschwinden von MH370 stecken könnte (mehr hier). Andererseits werden Pässe in der Region oft gestohlen, etwa wegen illegaler Einwanderung oder Drogenschmuggel, so die FT.