Annette Schavan saß am Donnerstag im Bundestag, auf der Tagesordnung stand unter anderem eine Regierungserklärung der Bundeskanzlerin. Die kam im Laufe des Vormittags auch bei ihr vorbei, auf ein paar Worte. Schavan war lange Zeit eine enge Vertraute von Angela Merkel und Mitglied des Kabinetts. Bis sie ihr Amt niederlegte. Schavan war im vergangenen Jahr im Zuge von Plagiatsvorwürfen im Zusammenhang mit ihrer Doktorarbeit nach acht Jahren als Bildungs- und Forschungsministerin zurückgetreten.
Eben diese Doktorarbeit stand am Donnerstagvormittag im Fokus einer öffentlichen Sitzung im Verwaltungsgericht Düsseldorf. Schavan wollte ihre akademische Ehre retten: In der Verhandlung ging es um die Anfechtungsklage Schavans gegen den Bescheid der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, mit der ihr der Doktorgrad aberkannt worden war.
Und das Gericht folgte der Argumentation der Universität. Schavans Klage wurde abgewiesen.
Gerichtssprecher Gerd Ulrich Kapteina: "Die richterliche Sachprüfung hat ergeben, dass die Klägerin bei der Erstellung der Doktorarbeit getäuscht hat und deshalb die Zurücknahme des Titels rechtsmäßig erfolgt ist."
In einer schriftlichen Stellungnahme erklärte Schavan, sie habe eine Klage angestrengt, weil es keinen anderen Weg gebe, die Entscheidung von Fakultäten bei Plagiatsvorwürfen zu überprüfen.
Wörtlich erklärte sie: "Den Vorwurf der Täuschung weise ich erneut entschieden zurück."