Finanzen

Blamage: Investoren lehnen Stresstest der Fed ab

Lesezeit: 1 min
30.03.2014 00:06
Banken und Investoren kritisieren den Fed-Stresstest als undurchsichtig. Die US-Notenbank würde dadurch Unsicherheit und Kursschwankungen am Aktienmarkt auslösen. So schwäche die Fed das Vertrauen ins Finanzsystem weiter, so die Investoren.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Investoren und Banken kritisieren die Vorgehensweise der Federal Reserve (Fed) im Bankenstresstest als „undurchsichtig“. Sie werfen der Fed vor, sie im Unklaren darüber zu lassen, was sie von den Banken erwarte. Dadurch würde die Zentralbank unnötigerweise für starke Turbulenzen am Aktienmarkt zu sorgen.

„Die Investoren, die Finanz-Industrie und sogar einige Leute in Washington finden die Transparenz dieses Prozesses extrem notdürftig“, sagte ein Groß-Investor der Citigroup zur Financial Times.

Im Fall der Citigroup untersagte die Fed der Bank überraschend, Dividenden an ihre Aktionäre auszuschütten und eigene Aktien zurückzukaufen. Das Geldinstitut sei dafür finanziell nicht sicher genug aufgestellt und würde im Falle einer Finanzkrise in ernsthafte Schwierigkeiten geraten (mehr hier). Der Aktienpreis der Citigroup brach daraufhin um über 5 Prozent ein.

„Jedes Jahr ärgert die Fed jemanden und dieses Jahr waren wir dran, scheinbar weil wir so stark global verzweigt sind“, sagte Citigroup-Chef Mike Corbat. Er sieht sich mit dem Unmut von Mitarbeitern, Aktionären und Aufsichtsräten konfrontiert.

Der Stresstest der Fed löste weitreichende Schockwellen aus, die über die Wirtschaft der USA hinausgingen. Neben der Citigroup und der Zion Bancorp haben auch die US-Ableger der Royal Bank of Scotland, Santander und HSBC den Stresstest nicht bestanden. Diese Banken wären nicht in der Lage gewesen, ihre Verluste im Falle einer weiteren Finanzkrise angemessen und detailliert vorherzusagen.

„Das ist kein Spiel. Wenn sie [die Mitglieder der Fed] das System stärken wollen, dann sollten sie es vorher sagen, wenn sie mit der Art und Weise der Risikobewertung oder der Prognosen unzufrieden sind“, sagte ein leitender Banker eines Geldinstituts, das den Stresstest bestanden hat. „Die Einzige, was die Fed damit erreicht hat, sind Kurschwankungen und Unsicherheit am Aktienmarkt auszulösen und daraus eine Art ‚Ich hab dich erwischt!‘-Spiel zu machen“, so der Banker weiter.

„Die Fed ist extrem undurchsichtig, wenn es um den Stresstest geht. Das ist sehr schlecht für das Vertrauen in das Finanzsystem“, sagte Glenn Schorr, Finanz-Analyst der ISI Group.

Die Fed verteidigt sich gegen die Anschuldigungen. Sie sagt, die Undurchsichtigkeit solle verhindern, dass „die Banken für den Test lernen“. Am Ende des Tests erhalte jede Bank einen Brief mit Bereichen, die das Institut verbessern muss.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau wegen KI: Jetzt trifft es auch die Hochqualifizierten
16.04.2024

Der zunehmende Einsatz von KI verändert viele Branchen grundlegend und wird in Zukunft eine Reihe von Berufen überflüssig machen. Davon...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...

DWN
Politik
Politik Vom Kriegsrisiko bis zur politischen Krise: Chameneis Erbe und Irans Zukunft
16.04.2024

Die politische Landschaft des Irans ist geprägt von Unsicherheit und potenziellen Umwälzungen. Während sich die Diskussionen über die...

DWN
Politik
Politik Eskalation im Nahen Osten: Israel plant wohl Antwort auf iranischen Drohnenangriff
16.04.2024

Die Spannungen im Nahen Osten spitzen sich zu, nachdem der Iran Israel mit Raketen attackiert hat. Welche Optionen hat Israel? Wie reagiert...

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Politik
Politik Ampel-Regierung bringt Reform des Klimaschutzgesetzes und Solarpaket auf den Weg
15.04.2024

Mehr Solarkraft und neue Leitlinien beim Klimaschutz: SPD, Grüne und FDP haben sich auf eine Reform des umstrittenen Klimaschutzgesetzes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Marktflaute bei E-Autos: Tesla plant massiven Stellenabbau
15.04.2024

Nach Jahren des schnellen Wachstums hat sich Markt für Elektroautos deutlich abgekühlt. Nun will Tesla-Chef Elon Musk im großen Stil...