Brandenburg hat einen Zeitungsbericht zurückgewiesen, wonach das Bundesland von einer Steigerung der Kosten für den Großflughafen BER um zwei Milliarden auf bis zu acht Milliarden Euro ausgeht. "Wir haben keine Unterlagen, aus denen die Kosten hervorgehen", sagte der Sprecher des Brandenburger Wirtschaftsministeriums, Steffen Streu, am Dienstag in Potsdam. Er wolle nicht spekulieren, ob es sich bei der Meldung um einen April-Scherz handele. Auch in Kreisen der BER-Eigentümer hieß es: "Für die Zahlen gibt es keine belastbare Grundlage. Wir haben keine Erkenntnisse, dass es eine solche Kostenexplosion geben kann." Eigentümer der Flughafengesellschaft sind Berlin und Brandenburg zu je 37 Prozent sowie der Bund zu 26 Prozent.
Die "Bild"-Zeitung hatte berichtet, auf bis zu acht Milliarden Euro taxiere das zuständige Fachreferat im brandenburgischen Wirtschaftsministerium die Aufwendungen. Unter Berufung auf nicht weiter gekennzeichnete hochrangige Quellen hieß es zudem, der Flughafen werde voraussichtlich nicht vor 2017 eröffnet. Es werde sogar erwogen, den Flughafen komplett neu zu bauen (mehr hier). Ein Sprecher des Flughafens war am Dienstag für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Die Zeitung berichtete, bislang gebe es keine Baudokumentation. Daher sei den Verantwortlichen weiterhin nicht bekannt, was, wo und wie gebaut wurde. Die Planabweichungen seien so gravierend, dass eine Reparatur oder ein Umbau nicht genüge. Es existiere keine Übersicht über Umbauplanungen. Die meisten Daten und Kosten, die BER-Chef Hartmut Mehdorn nenne, basierten auf puren Schätzungen.
Die Kosten sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, anvisierte Eröffnungstermine konnten nicht eingehalten werden. Einst geplant war eine Eröffnung Ende 2011, die Kosten sollten bei 2,5 Milliarden Euro liegen.