Politik

Finnland: Regierungskrise gefährdet Triple A

Lesezeit: 1 min
12.04.2014 00:02
Der finnische Premier hat ein Jahr vor den nächsten Wahlen seinen vorzeitigen Rücktritt angekündigt. Nun droht dem Land der Verlust seines AAA-Ratings. Finnland ist weltweit eines der letzten Länder, dessen Kreditwürdigkeit alle drei großen Agenturen noch mit der Bestnote beurteilen.
Finnland: Regierungskrise gefährdet Triple A

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Finnlands Chancen, in den nächsten zwei Jahren das wertvolle Triple-A-Rating zu verlieren, stehen eins zu drei, so die Ratingagentur Standard & Poor’s. Sie beruft sich dabei auf „anhaltendes unterdurchschnittliches Wachstum“ und das Engagement des Landes in Russland (mehr hier).

Finnland gilt in Europa als Vorreiter von selbstauferlegten Sparmaßnahmen. Seit der Finanzkrise hat das Land um neues Wachstum gekämpft, nachdem die Wirtschaft 2012 und 2013 schrumpfte.

Standard & Poor’s warnte davor, dass sich das Wachstum in den kommenden Jahren schwächer als gedacht entwickelt. Anstelle von einer bereits niedrigen Wachstumsrate von 1,4 Prozent, erwartet die Ratingagentur ein Wachstum von nur noch einem Prozent.

Die Aufrechterhaltung des Triple-A- Status wurde in Finnland als eine der wichtigsten Errungenschaften der Fünf-Parteien-Koalitionsregierung angesehen. Der pessimistische Ausblick von S&P kommt wenige Tage, nachdem der finnische Ministerpräsident Jyrki Katainen seinen Rücktritt vom Amt für Juni angekündigt hatte. Sein Rückzug kommt fast ein Jahr vor der nächsten Parlamentswahl. Deshalb ist unklar, ob die Koalition sich nicht vorher auflöst.

Finnland musste hart kämpfen, um einen neuen Motor für sein Wachstum zu finden, nachdem zuerst die wichtige Papier-und Zellstoffindustrie und dann Nokia ins Straucheln kamen.

Doch es ist eines der wenigen Länder weltweit, das noch immer von allen drei großen Ratingagenturen ein Triple A bekommen hat. Doch nun gerät auch das nördliche Euroland ins Schwanken (hier).

S & P begründete ihren Schritt folgendermaßen: „Finnlands anhaltende unterdurchschnittliche Wachstumsrate spiegelt tiefe strukturelle demografische und wirtschaftliche Ungleichgewichte wider, die die Bemühungen der Regierung zur Haushaltskonsolidierung behindern. Wir ziehen in Betracht, dass es deshalb Risiken für das Wachstum und die Umsetzungskraft in der Politik gibt.“

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich
29.03.2024

Europas größte Volkswirtschaft kommt nicht richtig in Fahrt. Die Aussichten für die nächsten Monate sind nach Experteneinschätzung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manch Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...